Niederrhein Bundeskanzler-Stipendium geht an die Hochschule in Kleve

Niederrhein · Dr. Alexandra Borisova, Chefredakteurin des Wissenschaftskanals der russischen Nachrichtenagentur TASS, erhält eines der renommierten Bundeskanzler-Stipendien der Alexander von Humboldt-Stiftung, um an der Hochschule Rhein-Waal zum Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft in Russland zu forschen.

Die Forschungen von Dr. Borisova sind die ersten substanziellen Untersuchungen auf diesem Gebiet weltweit. Betreut wird die promovierte Chemikerin ab Oktober dieses Jahres von Alexander Gerber, Professor für Wissenschaftskommunikation und Studiengangsleiter des Bachelorstudiengangs "Science Communication & Bionics" an der Fakultät Technologie und Bionik.

"Ich freue mich sehr, meine in Russland erworbene professionelle Erfahrung als Forscherin, Wissenschaftsjournalistin und Wissenschaftskommunikatorin ins Expertenteam von Prof. Gerber einbringen zu können", freut sich Dr. Alexandra Borisova über die Verleihung des Stipendiums und die künftige Zusammenarbeit mit der Hochschule Rhein-Waal.

Was die öffentliche Kommunikation von Wissenschaft und Technologie in Russland anbelangt, hat Prof. Gerber die Aufbruchsstimmung mehrfach vor Ort persönlich miterlebt und begleitet dort den Aufbau des ersten russischen Studiengangs für Wissenschaftskommunikation: "Die Rolle der Akademia in der russischen Gesellschaft ist ohne Zweifel ein auch politisch höchst sensibles Thema, etwa in Fragen der Wissenschafts- und Pressefreiheit. Unsere Forschungen mit Dr. Borisova werden hier in vielerlei Hinsicht Pionierarbeit leisten und haben das Potenzial, die forschungspolitische Landschaft in Russland nachhaltig zu verändern."

Vor wenigen Tagen begrüßte Prof. Gerber, der kürzlich in den Vorstand des Weltverbands für Wissenschaftskommunikation PCST gewählt wurde, zudem drei Gastwissenschaftlerinnen aus China und eine neue mexikanische Doktorandin in Kleve. Mitte Juli kamen 50 internationale Teilnehmer zu einer Science Communication Summer School nach Kleve: "Es ist faszinierend zu sehen, wie das internationale Alleinstellungsmerkmal unserer Hochschule so viele internationale Expertinnen und Experten aus aller Welt an den schönen Niederrhein lockt. In Forschung und Lehre ermöglicht uns dies einen einzigartig komparativen, systemvergleichenden und transkulturellen Blick auf unseren Fachbereich."

Mit dem Bundeskanzler-Stipendium für angehende Führungskräfte der Alexander von Humboldt-Stiftung erhalten jedes Jahr bis zu 50 hochtalentierte Nachwuchsführungskräfte aus Brasilien, China, Indien, Russland und den USA die Möglichkeit, ein Jahr in Deutschland zu verbringen und mit deutschen Gastgebern ein selbstgewähltes Projekt zu realisieren.

Das Programm unter der Schirmherrschaft der Bundeskanzlerin zielt darauf ab, jüngeren Menschen Gelegenheit zu geben, die Bedeutung persönlicher Erfahrungen zwischen ihrem Heimatland und Deutschland kennen zu lernen. Zurzeit forschen schon die zwei Gastwissenschaftler und Humboldtianer, Prof. Dr. Kamal El-Siddig (Sudan) und Dr. Romaric Vihotogbé (Benin), an der Hochschule Rhein-Waal.

(RP)
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