Bedburg-Hau BTK-Ehrenorden für Norbert Leenders

Bedburg-Hau · Der Klever Karnevalist wurde beim Empfang der Tulpenprinzessin Laura I. mit den Tollitäten des Niederrheins für seine besonderen Verdienste um die heimische Narretei, das niederrheinische Brauchtum und die Kultur ausgezeichnet.

 Die Tollitäten vom Niederrhein beim Prinzessinnenfrühschoppen in Bedburg-Hau.

Die Tollitäten vom Niederrhein beim Prinzessinnenfrühschoppen in Bedburg-Hau.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Der Empfang bei Bedburg-Haus Tulpenprinzessin Laura I war für den 67jährigen Klever mit seinen niederländischen Wurzeln in jeder Hinsicht eine Premiere. "Ich bin das erste Mal in meinem Leben über einen roten Teppich gelaufen", erklärte Norbert Leenders, nachdem ihm der Präsident des Bedburg-Hauer Tulpensonntagskomitees (BTK) Wolfgang Heimings vor den Augen zahlreicher Tollitäten aus der Region mit dem höchsten Orden des BTK im Zwirnersaal von Schloss Moyland ausgezeichnet hatte.

 Wolfgang Heimings (r.) zeichnete Norbert Leender aus.

Wolfgang Heimings (r.) zeichnete Norbert Leender aus.

Foto: Stade, Klaus-Dieter (kds)

Ein feierlicher Moment, dem die Laudatio durch Lore de Vries, die im vergangenen Jahr mit diesem Ehrenorden ausgezeichnet worden war, voranging. Dabei erinnerte de Vries daran, dass der Opa des hier geehrten Vollblutkarnevalisten ein Kölner und seine Oma eine Düsseldorferin gewesen sei, wobei Onkel und Tante dort über Jahre in der Bütt gestanden haben. Nicht zu vergessen dessen Vater, der durch seinen trockenen holländischen Humor bekannt gewesen sei. "Bei so vielen karnevalistischen Geenen konnte nur ein echter Niederrheinländer herauskommen", so de Vries über den Mitbegründer des Humusballetts, das bereits auf sein 35-jähriges Bestehen blickt und nicht nur im Karneval aktiv sei. Auch skizzierte sie den karnevalistischen Werdegang des neuen Ordenträgers, der im Laufe der vergangenen 25 Jahre als Sitzungspräsident, Spielleiter und Geschäftsführer bei den Klever Karnevalisten fungierte, sowie tausende Narren weit über die Grenzen der Schwanenstadt hinweg mit passenden Outfit und Stiefeln versorgte.

Kurzum, ein würdiger Ordensträger, der sich für seine besonderen Verdienste um die heimische Narretei, dem niederrheinischen Brauchtum und der Kultur verdient gemacht habe. Zurück zum roten Teppich auf dem Weg ins Schloss. Dieser war, wie dessen Verwaltungsdirektor Johannes Lock in seiner launigen Ansprache verriet, eine bescheidene aber selbstbewusste Forderung der amtierenden Tulpenprinzessin gewesen, der man gerne gefolgt sei. Stellvertretend für alle anwesenden Tollitäten galt sein besonderer Gruß den "Gesandten des dörflichen Vorortes Kleve", mit Prinz Helmut dem Sportlichen an der Spitze. Allerdings müsse dieser nach Ansicht Looks die ersten beiden Zeilen aus dessen Prinzenlied streichen, in dem es unter anderem hieß, dass Kunst nichts für ihn sei. Daher schlug er dem sportlichen Prinzen nach einer kleinen Führung durch das Schloss vor, den Text neu zu schreiben in dem es dann hieß: "Kunsterlebnisse nach Moyländer Art, bringen selbst Prinz Helmut auf den richtigen Pfad". Auch solle er die Kunst und die Kultur mit nach Kleve nehmen, wobei Look durchaus wisse, dass Kultur und Kleve nicht einfach sei. "Aber wir sind bei Ihnen. Wir schaffen das! Vielleicht", so seine karnevalistischen Spitzen in Richtung Kreisstadt.

Karnevalistisch hielt es auch Karl-Heinz Gebauer in Vertretung für Bürgermeister Peter Driessen, der den Karnevalisten äußerst gelungen in Reimform die Arbeit der Provinzpolitker näher brachte. "Ich setze hier die Kappe auf und schon nimmt die Narretei dann ihren Lauf. Wir müssen sparen noch und nöcher, selbst unsere Straßen haben Haushaltslöcher. Im Bedburg Hauer Rathaus wird nicht mehr geheizt und an Beleuchtung wird gegeizt", nahm Gebauer damit Rat und Verwaltung gekonnt auf die närrische Schippe. Die heiße Phase im Karneval war eingeläutet.

Während die Tulpenprinzessin Laura I. im Zwirnersaal von Schloss Moyland empfing, in dem auch Orden und Geschenke ausgeteilt wurden, bereitete sich das Gefolge der zahlreichen Tollitäten aus der Region in der Till-Moyländer Mehrzweckhalle bereits auf den anschließenden Frühschoppen vor.

Dieser hielt neben heißen Rhythmen auch viele Darbietungen für Auge und Ohr bereit. Kurzum, es war Feierlaune pur angesagt. Schließlich ist in gut sechs Wochen bereits Aschermittwoch und bekanntlich alles vorbei.

(RP)
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