Bedburg-Hau Brandstiftung in der LVR-Forensik: Acht Personen im Krankenhaus

Bedburg-Hau · Patient wirft brennende Papierschnipsel durch Fensterspalt in drei Räume. Ein Vorhang und zwei Matratzen brennen. Schaden in Höhe von etwa 5000 Euro.

"Brand in drei Zimmern der Forensik des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) in Bedburg-Hau." Dieser Alarm ging am vergangenen Sonntag gegen 13 Uhr über die automatische Meldeanlage in der Leitstelle der Feuerwehr ein. 40 Männer der Freiwilligen Feuerwehr Bedburg-Hau unter Leitung von Gemeindebrandinspektor Stefan Veldmeijer sowie des Rettungsdienstes des Kreises Kleve rückten zum Einsatzort aus.

Beim Eintreffen der Löschfahrzeuge dort hatte sich die Situation bereits "entspannt". Dem Pflegepersonal der Klinik war es gelungen, einen in Brand geratenen Vorhang sowie zwei Matratzen zu löschen. Den Männern der freiwilligen Feuerwehr blieb nur noch die Aufgabe, die verqualmten Räume mit einem Hochleistungslüfter vom Rauch zu befreien. Die Mitarbeiter des Rettungsdienstes transportierten einen Patienten und sieben LVR-Angestellte mit Verdacht auf Rauchvergiftungen in ein Krankenhaus. Den in den Zimmern entstandenen Schaden schätzt eine LVR-Sprecherin auf etwa 5000 Euro.

"Alles recht glimpflich verlaufen", könnte man sagen. Dennoch gibt der Vorfall Anlass zum "Nachdenken" - vor allem wegen seiner Ursache. Das Feuer in den Zimmern brach aus, weil ein 58 Jahre alter Patient, der sich in einem laut der LVR-Sprecherin "sehr kleinen" Außenbereich zum Rauchen aufhielt, brennende "Papierschnipsel" durch einen "Fensterspalt" in drei Zimmer geworfen hatte. Ob sich zu diesem Zeitpunkt andere Patienten in den Räumen aufhielten, konnte die Kliniksprecherin nicht sagen. Ebenso unklar sei, ob der 58-Jährige sich alleine im Außenbereich befand. Dies sei durchaus "die Regel". Die LVR-Sprecherin wies daraufhin, dass der Raucherbereich von einer Videokamera überwacht würde.

Ob aus der Brandstiftung vom Sonntag Konsequenzen gezogen würden, konnten die LVR-Verantwortlichen gestern noch nicht sagen. Man müsse erst "in Ruhe" die Videoaufnahmen und andere Erkenntnisse auswerten. Wahrscheinlich werde der LVR nach einer Rücksprache mit dem Chefarzt der Forensik in Bedburg-Hau heute eine entsprechende Erklärung abgeben.

"Eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit bestand zu keinem Zeitpunkt. Die für solche Ereignisse in Krisen- und Alarmpläne vorgesehenen Abläufe funktionierten reibungslos", so lautete gestern eine Erklärung des LVR.

Schon am 11. März dieses Jahres waren vier Personen nach einem Brand in der LVR-Klinik mit Verdacht auf Rauchvergiftungen ins Klever Hospital transportiert worden. Bei den Verletzten handelte es sich damals um zwei Mitarbeiterinnen der Klinik und zwei Patientinnen. Wie die Klever Polizei gestern mitteilte, hatte eine Patientin damals in einem Patientenzimmer ein Regal und ein Bett angezündet und dies später auch gestanden. Auch durch diesen Brand war es zu starker Rauchentwicklung gekommen.

(RP)
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