Kalkar-Wissel Blumen in Mengen für Wissels Umzug

Kalkar-Wissel · Der Erntedankumzug des Dünendorfs ist der Höhepunkt im gesellschaftlichen Jahreskalender des Ortes. Diesmal organisiert der Kirchenchor die zweitägige Feier am Samstag und Sonntag. Erntekönigin ist Margarete Scholten.

 Der prächtige Erntedankzug von Wissel wird wieder von vielen fleißigen Helfer(inne)n vorbereitet.

Der prächtige Erntedankzug von Wissel wird wieder von vielen fleißigen Helfer(inne)n vorbereitet.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Die alte Segelflughalle ist für manche Wisseler Vereinsaktivität ein Segen. Auch für die eifrigen Bastler, die letzte Hand an die Wagen für den diesjährigen Erntedankumzug legen. In diesen Tagen bekommt das Gefährt, auf dem die diesjährige Erntekönigin Margarete Scholten stehen wird, den letzten Schliff. Beim RP-Besuch war rund ein Dutzend Frauen damit beschäftigt, Sträußchen zu binden und die Blumenmotive zu stecken. Erstmal nur die mit gefärbtem Reis, denn die echten Blüten dürfen erst kurz vor dem Umzug angebracht werden, schließlich sollen sie so frisch wie möglich sein.

Alles, was zum Wisseler Erntedankumzug gehört, geschieht in Handarbeit. Angefangen vom Aussäen der Blumen, die später zu Deko-Zwecken verarbeitet werden, über das Schneiden der Ähren mit der Schere bis hin zum Aufkleben von Kaffeebohnen. Das alles geschieht nicht irgendwie, sondern nach einem genauen Plan, der Resultat langjähriger Erfahrung ist. "Die Ähren haben wir zu 50 Stück gebündelt und über Kopf zum Trocknen aufgehängt", erzählt Margarete Scholten vom festgebenden Verein - diesmal ist der Kirchenchor an der Reihe. In Abwesenheit sei sie, die für diese Position schon vor Jahren vorgesehen gewesen sei, nun zur Königin bestimmt worden, "beschwert" sich die Lehrerin schmunzelnd. Sie hat 1000 Sträußchen ausgesägt, was ein paar Tage Arbeit bedeutet, denn "in einer halben Stunde schaffe ich 24", hat sie gestoppt.

Die Männer haben vorab den Anhänger in Schwung gebracht und seitlich hölzerne Verkleidungen angebracht. Vorsitzender Gerd Kösters, der, wie Margarete Scholten sagt, "schon im Juni das Thema wissen will und dann anfängt zu sägen", und Hubert Peerenboom als Vorsitzender der Erntedankgemeinschaft dürfen also ebenso stolz auf ihren Einsatz sein wie die Frauen.

Die benötigten Dahlien zum "Verkleiden" des Wagens holen die Wisseler aus Holland, genauer aus Lichtenvoorde, wo kürzlich der bekannte Blumenkorso stattfand. Weiße und gelbe Blüten werden auf die Bretter gesteckt, dazu muss jedes einzige Exemplar von den kleinen grünen Blättern auf der Rückseite befreit werden. "Sonst klebt es nicht", weiß Gerd Kösters. Die Bastler verwenden eigens für diesen Zweck angefertigten Dahlien-Spezialkleber; heute und morgen wird er zum Einsatz kommen. Die Mosaike aus Reiskörnern zeigen Stiefmütterchen, Malven, Kornblumen. "Die Vorlagen habe ich aus dem Internet und nach unseren Bedürfnissen vergrößert", erklärt die Blumenmajestät. Am Freitag wird sie ein Essen für alle Helfer geben. Ein paar Stunden darf dann entspannt werden, bevor es am Samstag "ernst" wird. Um 14 Uhr stellt sich der aus zehn Wagen, einer Reihe Fußgruppen und sechs Musikkapellen bestehende Festzug auf, um 15.30 Uhr geht es los. Zwischendurch beginnt gegen 16.30 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst am Freibad Wisseler See.

Margret Scholten weiß, dass am Abend beim Eröffnungstanz alle Blicke auf sie gerichtet sein werden. Der Sonntag hingegen ist ein Familientag, an dem eher die Kleinen im Zentrum stehen. Und die Hobbygärtner, deren Früchte und Blumen prämiiert werden.

(RP)
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