Kleve Bioladen bald auch in der Oberstadt

Kleve · Ende August eröffnet Barbara Jacobs im ehemaligen Penny-Markt an der Hoffmannallee einen zweiten Laden für Produkte aus biologischer Erzeugung. Zehn neue Arbeitsplätze entstehen dadurch.

Im ehemaligen Penny-Markt an der Hoffmannallee in unmittelbarer Nähe zum EOC eröffnet Barbara Jacobs Ende August einen zweiten Bioladen.

Im ehemaligen Penny-Markt an der Hoffmannallee in unmittelbarer Nähe zum EOC eröffnet Barbara Jacobs Ende August einen zweiten Bioladen.

Foto: Gottfried Evers

Die Klever Oberstadt ist bald um eine Einkaufsmöglichkeit reicher. Denn Barbara Jacobs, Inhaberin des Klever Bioladens an der Kalkarer Straße, eröffnet einen zweiten Standort an der Hoffmannallee 36. "Im ehemaligen Pennymarkt geht es Ende August los", sagt Jacobs auf Anfrage der RP. Auf 600 Quadratmetern Verkaufsfläche wird sie dort das komplette Vollsortiment an Produkten aus kontrolliert biologischer Erzeugung anbieten.

 Barbara Jacobs (r.) mit ihrer Tochter Lisa im Bioladen an der Kalkarer Straße. Dort bieten die beiden auf 400 Quadratmetern Verkaufsfläche fast ausschließlich frische Biowaren an.

Barbara Jacobs (r.) mit ihrer Tochter Lisa im Bioladen an der Kalkarer Straße. Dort bieten die beiden auf 400 Quadratmetern Verkaufsfläche fast ausschließlich frische Biowaren an.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Gründe für die Erweiterung gibt es viele. "Zukunftssicherung" nennt die 60-Jährige als ersten. Denn wenn alles gut geht, möchte die gelernte Ökotrophologin den Betrieb in ein paar Jahren an die beiden Töchter Lisa (35) und Lara (28) übergeben. Schon jetzt arbeiten sie im Familienbetrieb mit. Drei Familien ließen sich in Zukunft gut und gerne davon ernähren.

Das bestätigen die Berater, aber sicherlich auch die Zahlen und Fakten. Denn: Bio boomt. Nach Angaben des Arbeitskreises Biomarkt hat sich beispielsweise der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln in Deutschland in den vergangenen 15 Jahren fast vervierfacht - von 2,1 Milliarden Euro im Jahr 2000 auf 8,6 im Jahr 2015. Und beim Monitoring des Bundesverbandes Naturkost Naturwaren (BNN) erzielte der Naturkostfachhandel 2014 einen Umsatz von insgesamt 2,74 Milliarden Euro. Nach Jahren der Balance zwischen Neueröffnungen und Schließungen eröffneten 2014 zudem 49 Verkaufsstellen mehr als geschlossen wurden.

Das alles weiß auch Barbara Jacobs - allerdings nicht erst seit gestern. Vor 36 Jahren eröffnete sie aus Überzeugung einen Bioladen, damals auf der Herzogstraße. "In den Anfangsjahren hatten wir ein breiteres Angebot - von Naturkost über Waren. Selbst Möbel haben wir vertrieben", berichtet Jacobs, deren Geschäftsphilosophie es ist, biologische Waren zu fairen Preisen auf nachhaltige Art und Weise anzubieten. Das spiegelt sich auch in ihrem eigenen Lebenslauf wieder. So wohnte Jacobs lange Zeit auf dem Land und ist Mitglied der Grünen.

Im Laufe der Zeit haben sich jedoch Angebot und Nachfrage und somit auch der Betrieb verändert. Aus der noch vor Jahrzehnten "brotlosen Kunst", wie sie selbst sagt, ist ein gestandener Betrieb geworden. Der Bioladen wächst und wächst, vor elf Jahren erfolgte folgerichtig der Umzug zur Kalkarer Straße mit 400 Quadratmetern Verkaufsfläche.

Dort bietet Jacobs mit 30 Mitarbeitern, darunter Festangestellte, Auszubildende und 450-Euro-Mitarbeiter, fast ausschließlich frische Biolebensmittel an. "Die Nachfrage wird immer größer, mittlerweile platzt der Laden aus allen Nähten. Zudem ist das Geschäft renovierungsbedürftig und die Parkplätze werden knapp", sagt Jacobs, deren Umsatz sich in den vergangenen zehn Jahren ebenfalls verdreifacht hat. Neben Klever Kunden kaufen vor allem Niederländer bei ihr ein. Im Schnitt sind es 450 Kunden täglich.

Aufgrund dessen sucht Jacobs schon seit zwei Jahren nach einer zusätzlichen Filiale in Kleve. Mit dem Gebäude an der Hoffmannallee ist sie nun fündig geworden. Praktisch für Jacobs: Den weißen Fleck in Sachen Bioladen in der Oberstadt deckt sie damit gleich ab. Konkurrenz bleibt dadurch erst einmal außen vor. "Unser Großhändler Dennree hat uns auf die Immobilie aufmerksam gemacht", sagt Jacobs. Ähnlich wie an der Kalkarer Straße sollen dort ab August Bio-Lebensmittel angeboten werden - allerdings auf einer größeren Verkaufsfläche und mit mehr Parkplätzen vor der Tür. Snacks sollen ebenfalls verkauft werden, ein weiteres Bistro wird es aber erst einmal nicht geben. Der zweite Standort zieht auch mehr Personal mit sich. Zehn neue Arbeitsplätze werden dort geschaffen.

(jul)
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