Kalkar "Bin dabei": Brote für die Flüchtlingshilfe

Kalkar · Herbstmarkt in Kalkar bei herrlichem Wetter: Im "Gänsefüsschen-Tempo" ging es für Tausende Gäste vorwärts über den überfüllten Marktplatz. Aussteller lobten die Super-Atmosphäre zwischen den historischen Bauwerken der Nicolaistadt.

 Menschenmassen auf dem Markt: Das Herbstfest lockte in die Kalkarer Innenstadt.

Menschenmassen auf dem Markt: Das Herbstfest lockte in die Kalkarer Innenstadt.

Foto: Gottfried Evers

Das schöne Herbstwetter - Kälte und Sonnenschein - zog zahlreiche Besucher zum Herbstmarkt nach Kalkar. Die geöffneten Geschäfte luden zum Bummel ein. Viele waren mit dem Fahrrad gekommen, trotzdem gab es keine Parkplätze mehr in der Innenstadt. Zeitweise kamen die Menschen auf dem Markt und in der Geschäftsstraße nur im "Gänsefüsschen-Tempo" vorwärts. Bunt, abwechslungsreich, kreativ und vielseitig zeigte sich der Herbstmarkt. Hier gab es alles, was das Herz begehrte: Trödel wie Petroleum- und Grubenlampen bis hin zu altem Schmuck und Omas Porzellan, Kleidung für jede Jahreszeit und jedes Alter, Spielzeug von Bausteinen bis zu PlayStation-Spielen, aber auch schon weihnachtliche Dekorationen wie Schwippbögen, Nikolaus-Glasbilder und Engel zum Aufhängen. Besonders war der Baumschmuck, den Peter und Regina Müller aus Dortmund anboten. Da gab es Eissterne, einen Eisbären und eine Elch-Uhr in Form einer Kuckucksuhr im Miniformat. "Die Leute suchen oft etwas Außergewöhnliches, um es in ihren Baum zu hängen", hat Peter Müller festgestellt. Er sei zum ersten Mal auf dem Kalkarer Herbstmarkt. "Hier herrscht eine super Atmosphäre und das hier ist ein toller Standort zwischen den historischen Gebäuden", lobte er.

Viele Menschen zog die Brotback-Verkaufsaktion an, initiiert von der Kalkarerin Hilla Heien im Rahmen der großen "Bin-dabei"-Flüchtlingshilfe. Unterstützt von der Bäckerei Reffeling und zahlreichen Sponsoren wurden Hunderte von Broten vor Ort im Holzofen gebacken und verkauft. "Ich freue mich, dass so viele unser Brot kaufen, denn es dient dem guten Zweck", sagte Hilla Heien, die sich im schicken Dirndl zeigte. Der Verkaufspreis von drei Euro pro Stück geht ohne Abzug in die Flüchtlingshilfe der niederrheinischen Kommunen. "In drei Stunden haben wir bereits fast 400 Brote verkauft", erzählte Margret Giesel, die gemeinsam mit ihrer Tochter Leonie die leckeren Brote an den Frau und den Mann brachte. Die beiden Bäcker der Bäckerei Reffeling, Andreas Vogt und Andreas Lenings, sorgten für Nachschub. Unterstützt wurde die Bin-dabei-Aktion auch von der Touristik-Information Kalkar mit zehn Gutscheinen für "Frühstücksgeschichten" und zehn Gutscheinen für das Programm "Kunst & Kulinarisches".

Auch auf dem Büchermarkt rund um die Kirche war richtig was los. Hier konnten sich die Besucher mit Schmökern für lange Winterabende eindecken, zu günstigen Preisen. Das halbe Dutzend Romane gab es für 15 Euro, fünf Donald-Duck-Taschenbücher für zehn Euro. Aber auch Raritäten und historische Bücher konnte man entdecken. Auf dem Kinder-Trödelmarkt verkaufte Lilly Schellenberger mit Mama Simone eifrig ihre zu klein gewordene Kleidung und alte Spielsachen. "Ich spare für etwas Neues, ich möchte den Ponyhof von Schleich kaufen", erzählte die Sechsjährige.

Schlehen-Himbeeren-Saft, Holunderblütengelee, Himbeeren in Wodka und viele andere selbst gemachte Spezialitäten gab es am Stand von Beate und Ewald Janhsen. "Wir hatten hier früher ein Geschäft mit Blumen, Obst und Gemüse. Jetzt ist es unser Hobby, aus den Früchten unseres Gartens selber etwas herzustellen", sagte der Senior. Auch Gestecke und wunderschöne Herbstkränze hatte das Ehepaar in seinem Sortiment.

An diesem herrlichen Herbstmarkt-Tag sah man nur gut gelaunte Gesichter, alle kamen auf ihre Kosten: Das Wetter lud zum Verweilen ein, man hatte Zeit für ein Gespräch mit Nachbarn und Freunde, die Familie konnte in Ruhe schon mal erste Weihnachtsgeschenke aussuchen, die Händler hatten viele Kunden und auch die Cafés und Restaurants waren gut gefüllt.

(RP)
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