Kreis Kleve Bilder erzählen von Hotel Maywald

Kreis Kleve · Eine Schenkung für die Kreisverwaltung, an deren Stelle einst das Hotel stand.

Ein besonderer Termin im Kreishaus mitten in den Ferien: Claudia Lüdecke-Fries bringt zwei Gemälde, die ihre Großeltern zeigen, persönlich von Dachau nach Kleve. Für die Bilder war es wie eine Reise nach Hause.

Alles begann damit, dass Valentina Vlasic vom Museum Kurhaus Kleve über den Leiter des Stadtarchivs Kleve, Drs. Bert Thissen, Kontakt zur Eigentümerin der beiden Gemälde, Claudia Lüdecke-Fries aus Dachau bei München, bekam. Im Nachlass ihrer Eltern befinden sich zwei Ölporträts, die ihre Großeltern zeigen: August Lüdecke-Cleve, der von 1868 bis 1957 gelebt hat und Alwine Lüdecke, eine geborene Maywald. August Lüdecke-Cleve war ein bekannter Maler von bäuerlichen Szenen, Porträtbildern, Tieren und der niederrheinischen Landschaft.

Er studierte an den Kunstakademien in Düsseldorf und München. Ab 1901 verbrachte er die Wintermonate in Kleve, wo er an der Nassauerallee lebte. Er war der Bruder von Hermine Maywald, einer geborenen Lüdecke und damaligen Hausherrin des noblen Hotel Maywald, der besten Adresse in der Stadt. Hermine Maywald war übrigens die Mutter des berühmten Fotografen Willy Maywald, der später in Paris durch seine Modefotografien unter anderem für Dior und für seine Künstlerporträts von Pablo Picasso und Marc Chagall Weltruhm erlangte.

Im Hotel Maywald malte August Lüdecke-Cleve den großen Speisesaal, der auch als Tanzsaal diente, mit zwei Szenen aus den Klever Sagen von Lohengrin und Otto dem Schützen aus. August Lüdecke-Cleve heiratete Alwine Maywald, eine Verwandte der Maywalds. "Meine Schwester, Dr. Cornelia Lüdecke, und ich schenken die Gemälde der Kreisverwaltung, damit die Porträts unserer Großeltern in ihren historischen Bezug zum Hotel Maywald zurückkommen. Man könnte vielleicht sagen, wir geben sie zurück zu ihren Wurzeln", sagt Lüdecke-Fries. Denn die Kreisveraltung steht dort, wo eint das Hotel stand.

Das Gemälde von August Lüdecke-Cleve wurde 1937 von Carl Blos gemalt und mit dem Lenbachpreis ausgezeichnet. Das Gemälde von Alwine Lüdecke-Maywald wurde 1903 von Hermann Eissfeldt gemalt.

(RP)
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