Kleve Baustelle Waldstraße wird endlich fertig

Kleve · Ende der kommenden Woche sollen die Arbeiten an einer der längsten Baustellen der jüngeren Klever Stadtgeschichte beendet sein. Dies teilte die Stadt nach mehr als zwei Jahren Bauzeit auf Anfrage nun mit.

 Die Baustellen-Schilder auf der Waldstraße gehören bald der Vergangenheit an. Die Anwohner atmen auf.

Die Baustellen-Schilder auf der Waldstraße gehören bald der Vergangenheit an. Die Anwohner atmen auf.

Foto: Klaus-Dieter Stade

"Durchfahrt verboten", heißt es seit mehr als zwei Jahren an der Waldstraße in Kleve. Die rund einen Kilometer lange Straße als Verbindung zwischen Nimweger Straße und Gruftstraße wurde aufwendig saniert. Die Arbeiten zogen sich wesentlich länger hin als geplant. Jetzt endlich ist ein Ende abzusehen: Bis zum Abschluss der nächsten Woche soll die Baustelle geräumt sein und die Straße wieder zur Benutzung freigegeben werden.

Auf Anfrage nach dem Stand der Bauarbeiten an der Waldstraße teilte die Stadt am vergangenen Dienstag Folgendes mit: "Gestern wurde die Deckschicht im letzten Bauabschnitt gezogen. Derzeit laufen die Restarbeiten (wie z.B. Baumscheiben). Der Abschluss der Arbeiten ist für Ende nächster Woche zu erwarten." Trifft das tatsächlich ein, wäre eine der längsten Baustellen der jüngeren Klever Stadtgeschichte bald abgeschlossen.

Das ist die Geschichte der Dauerbaustelle: "Die Kanäle stammen noch aus den 1930er Jahren und müssen erneuert werden", erklärte Willibrord Janssen, Fachbereichsleiter Tiefbau der Stadt, im Februar 2015 im Umwelt- und Verkehrsausschuss. Er machte der Politik gleich klar, dass man sich auf eine größere Maßnahme einstellen sollte: Gleichzeitig mit der Kanalerneuerung sollten die Stadtwerke die Versorgungsleitungen in der Straße ersetzen. Dann würde die Waldstraße eine neue Fahrbahndecke erhalten. Die maroden Bürgersteige würden ebenfalls erneuert, die wechselnden Parkbuchten sollten auch auf der neuen Straße eingerichtet werden. Hinzu kämen Bäume an den Stellen, wo es möglich ist, so Janssen.

Beginnen wollte man im ersten Bauabschnitt im Mai 2015 mit dem Abschnitt Gruftstraße bis Einfahrt Grenzallee. Folgen sollte der Abschnitt Grenzallee bis Nimweger Straße. Das ganze Vorhaben würde mindestens ein Jahr lang dauern - dann sei die Straße "runderneuert" - so lauteten die ursprünglichen Vorstellungen. Die Kosten für den Kanal kalkulierte die Verwaltung auf 500.000 Euro, für die Straße auf 700.000 Euro und für neue Lampen auf 54.000 Euro.

Schnell stellte sich dann jedoch heraus, dass er Zeitplan nicht eingehalten werden kann. Im März 2016 war die Baustelle bereits vier Wochen im Verzug. "Bedingt durch die zum Vorteil der Anlieger bewirkte Aufteilung der Baumaßnahme in drei Bauabschnitte und durch die winterbedingten Schlechtwettertage", begründete der zuständige Fachbereich Tiefbau damals die Verzögerung. Man sei aber zuversichtlich, die Verspätung im Laufe des nächsten halben Jahres wieder herauszuholen: "Die Baufirma wurde bereits aufgefordert, die Arbeitsintensität zu erhöhen sowie durch Parallelarbeiten die Fertigstellung des ersten Bauabschnittes zu beschleunigen", erklärte im März 2016 Stadtsprecher Jörg Boltersdorf. Bis Ende 2016 sollte die Baustelle fertig sein, schob er nach. Daraus wurde Juli 2017.

Irgendwie stand die Maßnahme auch sonst unter keinem guten Stern, denn es kam noch Ärger mit einigen Anwohnern hinzu: Bei den Sanierungsarbeiten waren Häuser beschädigt worden. Die Stadt regulierte einige Schäden zeitnah, andere Anwohner beschwerten sich, dass sie erst Gutachter einschalten mussten. Die Dauerbaustelle Waldstraße wurde sogar Thema im Karneval. So witzelte Roman Reinders im Februar 2017 bei den Kellener Brejpottquakern in der Bütt: "Wenn die Klever die Waldstraße fertig gebaut haben, haben die Holländer vier Autobahnkreuze fertig."

Ende kommender Woche heißt es hoffentlich: Ende gut, alles gut!

(RP)
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