Kleve Bald fünf Stockwerke für Bahnhofstraße

Kleve · Im nichtöffentlichen Teil des Bauausschusses der Stadt Kleve wurde das neue Gesicht der Bahnhofstraße diskutiert. Ein erster Bauantrag liegt schon vor. Geplant sind fünf große Wohnblocks mit fünf Etagen und Satteldach.

 Die alten Häuser an der Bahnhofstraße sollen abgerissen und durch ein Band von fünf Mehrfamlienhäusern ersetzt werden. Die sind mit fünf Stockwerken etwa so hoch, wie die Bauten gegenüber dem Bahnhof (kleines Foto) haben allerdings das letzte (nicht volle) Geschoss im Satteldach. Nur das hellgrün verputzte, denkmalwürdige alte Haus bliebe stehen.

Die alten Häuser an der Bahnhofstraße sollen abgerissen und durch ein Band von fünf Mehrfamlienhäusern ersetzt werden. Die sind mit fünf Stockwerken etwa so hoch, wie die Bauten gegenüber dem Bahnhof (kleines Foto) haben allerdings das letzte (nicht volle) Geschoss im Satteldach. Nur das hellgrün verputzte, denkmalwürdige alte Haus bliebe stehen.

Foto: Gottfried Evers

Diese Klever Straße wird ihr Aussehen radikal verändern: Auf dem Gelände einer ehemaligen Schreinerei zwischen Bahnhofstraße und Grabenstraße werden entlang der Bahnhofstraße fünf große Wohnblocks mit fünf Etagen und Satteldach entstehen, zur Grabenstraße hin sechs Mehrfamilienhäuser mit drei Geschossen. Die Neubauten an der Bahnhofstraße haben ein Satteldach - also nicht das "kleve-typische Staffelgeschoss" - und stehen mit der Traufe zur Straße. Die Häuser entlang der Grabenstraße sollen jeweils aus zwei schmalen Gebäudeteilen mit jeweils spitzem Dach bestehen, die von einem Flachdachbauteil zu einem Gebäude vereint werden.

Kleve: Bald fünf Stockwerke für Bahnhofstraße
Foto: Evers Gottfried

Die bestehenden Häuser entlang der Bahnhofstraße 5 bis 15 und die Baracken und Bauteile der Schreinerei sollen abgerissen werden. Allein das denkmalwürdige hell verputzte Haupthaus der Schreinerei bleibt bestehen. Die neuen Häuser an der Bahnhofstraße sind als Hochparterre geplant - die Erdgeschoss-Wohnungen liegen also rund sieben Stufen über dem Bürgersteigniveau. Eine große Tiefgarage soll die Häuser zwischen Graben- und Bahnhofstraße miteinander verbinden, sie soll den größten Teil der Fahrzeuge aufnehmen.

Bis jetzt wurde das Mammut-Vorhaben mit angekündigten über 120 Wohneinheiten nur im nichtöffentlichen Teil des Bauausschusses der Stadt diskutiert. Im Sommer wurde der Antrag für das erste Modul an der Bahnhofstraße 5 gestellt. Wie die RP erfuhr, sieht das Bauamt die Voraussetzungen für eine Baugenehmigung gegeben. Allerdings soll es nach RP-Informationen im nichtöffentlichen Teil des Bauausschusses Diskussionen um die Stellplätze und dem direkt an die Bauten angrenzendem Denkmal gegeben haben.

Denn die Gebäude an der Bahnhofstraße werden fünf Stockwerke hoch, die letzte Etage liegt unter dem hohen Dach des Hauses und gilt nicht als "Vollgeschoss". Mit einer Firsthöhe von fast 19 und einer Traufhöhe von rund 14 Metern überragen die neu geplanten Häuser das zweigeschossige, an die klassizistischen Villen der Stadt erinnernde, denkmalwürdige Wohnhaus deutlich. Die Zufahrt links neben dem Denkmal soll nach den neuen Plänen allerdings frei bleiben. Rechts würde wiederum ein direkt an das Denkmal angebautes Mehrfamilienhaus das alte Haus überragen und es womöglich "erdrücken", mokieren Politiker. Das neue Haus soll das derzeit zurückversetzte, deutlich niedrigere Wohnhaus rechts neben dem denkmalwürdigen Haus ersetzen und dann die gleiche Höhe haben, wie das rechts liegende Mehrfamilien haus, das mit seinen vier Stockwerken und Satteldach die gleiche Höhe hat, wie der künftige Neubau.

Vor geraumer Zeit hatte Clemens Giesen (Offene Klever) angemahnt, besser auf die Qualität der Neubauten und die Denkmäler in der Stadt zu achten, die Denkmäler bei Bedarf auch herauszuheben. "Wir dürfen gute Denkmäler nicht zwischen Neubauten quetschen", sagte der Klever Restaurator, der mit einem sensiblen Umbau seines Hauses kürzlich überzeugen konnte. Es sei gut, kommentierte er im Gespräch mit unserer Zeitung über die Bahnhofstraße, dass wenigstens die alte Zufahrt zu dem Denkmal frei bliebe. "Es wäre doch schön, wenn die neuen Planungen auch auf der anderen Seite des Hauses sensibel mit dem Denkmal umgehen könnten", hofft er.

Es sieht so aus, dass sich auch die Politik im Ausschuss für Kultur und Stadtgestaltung öffentlich mit dem Großprojekt wird befassen müssen - steht doch ein Denkmal in der Reihe und die Straße bekommt einen komplett neuen Charakter.

(RP)
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