Kleve Bahnhof wieder zu haben: Udo Kempkens will ihn nicht mehr

Kleve · Der Unternehmer Udo Kempkens ist vom Kauf des Klever Bahnhofs zurückgetreten. Dies bestätigte gestern Carsten Kirchhoff, Projektleiter der Bahnflächen-Entwicklungs-Gesellschaft NRW.

 Hat kein Interesse mehr am Kauf des Bahnhofs: Udo Kempkens.

Hat kein Interesse mehr am Kauf des Bahnhofs: Udo Kempkens.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

"Herr Kempkens hat aus gesundheitlichen Gründen den Kauf abgesagt. Wir sind uns sicher, dass dies kein Vorwand ist", betont Kirchhof. Neu ausgeschrieben wird der Verkauf des Bahnhofs nicht. Neben dem Klever Udo Kempkens hatten sich auch andere potenzielle Käufer für die historische Haltestelle interessiert. Ob diese noch Schlange stehen, nachdem bekannt wurde, dass nebenan etwa 250 Asylbewerber ins Postgebäude einziehen, ist ungewiss. Kirchhoff erklärte, dass dies kein Grund sei, von einem Kauf abzusehen: "Die Asylunterkunft ist doch nur temporär." Kempkens wollte ein Brauhaus mit Restaurantbetrieb in dem Bahnhofsgebäude unterbringen. Im Hinblick auf die neuen Nachbarn sagte der Unternehmer unserer Zeitung, das mache es nicht gerade einfacher.

Was in das Bahnhofsgebäude gebaut werden darf, war im Investorenauswahlverfahren ausgelobt worden. Dazu gehört eine Büro- oder eine fahrgastbezogene Nutzung, wie etwa eine Fahrkartenagentur. Kiosk, Gaststätte oder ähnliche gastronomische Betriebe seien ebenfalls zugelassen so Kirchhoff, der betont: "Wir wollen eine hochwertige Nutzung im Bahnhofsgebäude unterbringen. Zudem wird im Kaufvertrag auch festgelegt, innerhalb welcher Frist das denkmalgeschützte Haus saniert und wieder genutzt werden muss. Das ist bei allen Bahnhofsgebäuden so." Mit dem Verkauf von ausrangierten Bahnhöfen hat der Projektleiter Erfahrung. So hat er unter anderem die Haltestellen in Kevelaer, Geldern, Xanten und Moers an den Mann gebracht.

Im zweiten Quartal des Jahres will die Entwicklungs-Gesellschaft das Verfahren und den Verkauf abgeschlossen haben. Wer Interesse an dem Immobile hat, muss folgende Vorgaben erfüllen: Mindestkaufpreis für die Fläche mit Empfangsgebäude 160.000 Euro netto und für die Stellplatzfläche 17.500 Euro. Hinzu kommen die Kaufvertragskosten und die Vermessungskosten.

(jan)
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