Kreis Kleve Awo im Kreis Kleve hat eine neue Chefin

Kreis Kleve · Marion Kurth leitet nun die Arbeiterwohlfahrt. Die 54-Jährige aus Xanten tritt die Nachfolge von Viktor Kämmerer an. Das nächste große Projekt ist eine Einrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Bedburg-Hau.

 Ein Herz für die Awo: Bettina Trenckmann, Marion Kurth und Viktor Kämmerer, von links.

Ein Herz für die Awo: Bettina Trenckmann, Marion Kurth und Viktor Kämmerer, von links.

Foto: Gottfried Evers

Zehn Jahre lang war Marion Kurth die Stellvertreterin von Viktor Kämmerer, jetzt ist sie selbst Geschäftsführerin der Arbeiterwohlfahrt (Awo) im Kreis Kleve. Die 54-Jährige, die bereits zu Jahresbeginn in ihr Amt eingeführt wurde, stellte sich gestern der Presse vor.

Marion Kurth wohnt seit 1992 in Xanten, sie ist graduierte Erziehungswissenschaftlerin und hat eine Zusatzausbildung zur Wirtschaftsassistentin absolviert. Mehrere Jahre war sie in der freien Wirtschaft im EDV-Bereich und als Übersetzerin tätig, außerdem ist Kurth Erwachsenenbildungsreferentin im evangelischen Kirchenkreis Kleve. Seit 1996 gehört sie dem Awo-Kreisverband Kleve an. Bevor sie dort hauptberuflich tätig wurde, war sie Gleichstellungsbeauftragte bei der Stadt Voerde.

Bei der Awo hat sie sich seit dem Jahr 2000 am Aus- und Aufbau neuer Arbeitsbereiche beteiligt und ist seit 2005 stellvertretende Geschäftsführerin. Seitdem ist Kurth verantwortlich für die pädagogischen Arbeitsbereiche Familienbildung, Ganztagsgrundschule (OGS), ambulante Hilfen zur Erziehung, Pflegekinderdienst, Integrationshilfen im Schulbereich, Internationales Zentrum für Integration und Freizeitgestaltung sowie Freiwillige im sozialen Jahr.

Marion Kurth hat sich vorgenommen, die erfolgreiche Arbeit ihres Vorgängers Viktor Kämmerer fortzusetzen. Als ihr nächstes großes Ziel nennt die 54-jährige den Aufbau einer stationären Einrichtung für minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge.

"Die Verhandlungen dazu sind schon sehr weit fortgeschritten. Die Einrichtung soll in Bedburg-Hau sein", verrät die neue Awo-Chefin. Ein weiteres großes Projekt ist eine neue Kita in Bedburg-Hau, die im August dieses Jahres in Betrieb gehen soll.

Der Emmericher Viktor Kämmerer befindet sich jetzt in Altersteilzeit und blickt auf eine insgesamt 16-jährige Tätigkeit als Geschäftsführer der Awo im Kreis Kleve zurück. Seine berufliche Bilanz kann sich sehen lassen: "Als ich anfing, verfügten wir über 16 Mitarbeiter - heute sind es 300. Außerdem ist der Umsatz 15 Mal höher", sagt Kämmerer. Er hat dafür gesorgt, dass die Arbeiterwohlfahrt Kitas und weitere Jugendheime betreibt. Außerdem schob er das Konzept "Hilfen zur Erziehung" an. Heute betreut die Awo rund 200 Familien pro Jahr. Zum weiteren großen Standbein für die Awo hat Kämmerer den Offenen Ganztag gemacht. "Heute betreuen wir in sieben Kommunen 20 pädagogische Einrichtungen", sagt Kämmerer. Nicht zuletzt förderte der ehemalige Awo-Geschäftsführer die Kinder-Integrationshilfe. Die Awo hat bis heute 100 Kindern dazu verholfen, dass sie eine Regelschule besuchen können.

Der dreifache Großvater hat der Awo bereits versprochen, dass er ihr einen Tag pro Woche ehrenamtlich zur Verfügung steht. Konkret will er Lese- und Bewegungsprojekte in der Kita in Kranenburg durchführen. "Ich stehe auch für weitere interessante ehrenamtliche Aufgaben zur Verfügung", kündigt Kämmerer an.

Die Vorsitzende der Awo im Kreis Kleve, Richterin Bettina Trenckmann, ist "sehr dankbar" für die von Viktor Kämmerer geleistete Arbeit. Trenckmann sagte: "Er hat seine Aufgabe mit viel Herzblut wahrgenommen, gute Kontaktpflege mit den 13 Ortsverbänden betrieben und viele kreative Projekte mit den Kommunen im Kreis Kleve durchgeführt."

(RP)
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