Kranenburg Auftanken im Grünen

Kranenburg · Die Geschäfte in der Kranenburger Frischearena laufen prächtig, und das wird vorerst auch so bleiben. Nach aktuellen Planungen wird sich das Einkaufsparadies 2019 weiter ausbreiten. Die Arbeiten für eine Großtankstelle beginnen wohl in diesem Jahr.

 Auf dieser Wiese, Ecke Klever Straße/Bundesstraße 9, soll im kommenden Jahr eine Tankstelle stehen. Der Bauantrag geht in dieser Woche beim Kreis ein. An zehn Zapfsäulen werden hier dann Kraftstoffe angeboten. Die im Hintergrund zu erkennende und in die Jahre gekommene Zapfstation soll dann geschlossen werden.

Auf dieser Wiese, Ecke Klever Straße/Bundesstraße 9, soll im kommenden Jahr eine Tankstelle stehen. Der Bauantrag geht in dieser Woche beim Kreis ein. An zehn Zapfsäulen werden hier dann Kraftstoffe angeboten. Die im Hintergrund zu erkennende und in die Jahre gekommene Zapfstation soll dann geschlossen werden.

Foto: Markus van Offern

Das Einkaufszentrum in Kranenburg liegt an einer Umgehungsstraße. Doch wird diese nahezu ausschließlich als Zufahrt genutzt. Es sind Niederländer, die mit leeren Autos in die Frischearena kommen und anschließend derart bepackt wieder nach Hause fahren, dass die Achsen ächzen. Die Schlacht um die Schnäppchen im Zehnerpack wird hier zu allen Öffnungszeiten ausgetragen.

Das Einkaufsparadies ist mittlerweile stets so gut gefüllt, dass Kranenburger lieber nach Kleve fahren, um sich dort die Dinge des täglichen Bedarfs zu besorgen. Wer etwa samstags im Drogeriemarkt des Konsumzentrums einkaufen will, muss Geduld mitbringen.

Noch einmal günstiger, als es für die Niederländer im Vergleich zu ihrer Heimat jetzt schon ist, wird es 2019. Dann steigt jenseits der Grenze die Mehrwertsteuer von sechs auf neun Prozent. Hört sich nicht beängstigend an, ist jedoch ein Aufschlag um 50 Prozent. Das Heraufsetzen von Abgaben ist zudem eine willkommene Vorlage für den Handel, selbst noch einmal die Preise nach oben anzupassen. Der höhere Steuersatz wird nicht auf alle Produkte oder Dienstleistungen erhoben. Doch fällt nahezu alles darunter, was für die Frischearena von Bedeutung ist. So wie etwa Nahrungsmittel.

Weitere Gründe für Verbraucher nach Kranenburg zu kommen, stehen kurz vor der Umsetzung. Zuvor muss noch eine behördliche Hürde genommen werden. Beschlossen hat der Rat der Gemeinde, dass eine neue Tankstelle gegenüber der Gaststätte Kreusch, Ecke Klever Straße/Bundesstraße 9, gebaut werden soll. Die Firma Varo Energy Retail Germany, besser bekannt unter der Marke Argos, reicht noch in dieser Woche den Bauantrag für das Projekt beim Kreis ein. Acht Zapfsäulen sind geplant, zwei zusätzliche für Lastkraftwagen. Wilfried van Brackel (57) ist Betriebsleiter des Unternehmens und würde hier gern schon seit zwei Jahren Benzin verkaufen. Die Anzahl der zu erstellenden Gutachten sorgte für die Verzögerung. Durch die neue Zapfstation wird Kranenburg für Niederländer noch attraktiver. So kostet ein Liter Diesel jenseits der Grenze derzeit etwa 22 Cent mehr.

Betriebsleiter van Brackel hat reichlich Erfahrung, was den Bau und Betrieb von Tankstellen betrifft. 22 Jahre im Geschäft, werden 17 Stationen von ihm geführt. Er hofft darauf, dass in diesem Jahr mit den Arbeiten begonnen werden kann. Fest stehen bereits die Öffnungszeiten, in denen der Kraftstoff an der Einfahrt zum Ortskern angeboten werden soll. Um 6 Uhr öffnet die Tankstelle, um 22 Uhr wird sie geschlossen.

Neben den rein wirtschaftlichen Gründen Kranenburg zu besuchen, bemüht sich Bürgermeister Günter Steins darum, noch andere zu schaffen. Derzeit präsentiert sich das Shopping-Center als erlebnisarm. Steins will die Verweildauer der Kundschaft in der Gemeinde erhöhen. "An der Aufenthaltsqualität sollten wir arbeiten. Wir müssen diese verbessern. Denn für unsere Nachbarn geht es häufig darum, den Einkauf mit angenehmen Stunden zu verlängern", weiß er. Cafés sowie andere gastronomische Angebote könnten da helfen, so der Verwaltungschef. Er möchte den Radius vergrößern, aus dem die Verbraucher anreisen. Tankstelle und die geplante Erweiterung der Arena werden die Attraktivität zweifellos weiter steigern.

So soll auf der anderen Seite der Umgehungsstraße am "Großen Haag", der aktuellen Frischearena gegenüber, zügig mit dem Bau des nächsten Abschnitts begonnen werden. Voraussetzung dafür war die Änderung des Regionalplans, der in den nächsten Wochen rechtskräftig wird. Dadurch darf die Fläche für die Ansiedlung neuer Geschäfte genutzt werden. Welche Geschäfte sich dort ansiedeln, steht größtenteils fest. Der Projektentwickler Landmarken aus Aachen hat jetzt die Verträge mit Rewe und Penny, nach Angaben des Unternehmens zwei der wichtigsten Mieter, geschlossen. Was in den Räumen passiert, in denen die aktuelle Penny-Filiale untergebracht ist, scheint nicht abschließend geklärt zu sein. Hier hat die Gemeinde auch kaum eine Einflussmöglichkeit, da sich das Ladenlokal in Privatbesitz befindet. Spekuliert wird, dass ein Baumarkt in das Center einzieht und das Angebot vergrößert.

6000 Quadratmeter Mietfläche sollen in dem Neubau entstehen. Davon sind 4300 Quadratmeter bereits belegt (Rewe 3000; Penny 1300). Um einschätzen zu können, wie groß 3000 Quadratmeter Ladenfläche sind, ein Vergleich: Der Edeka-Markt Brüggemeier an der Flutstraße in Kleve bringt es auf 2500 Quadratmeter. Wer in die übrige Fläche von 1700 Quadratmeter einzieht, steht laut Landmarken noch nicht fest. Eine Apotheke soll Interesse signalisiert haben. Sicher ist hingegen, dass aus der derzeitigen Rewe-Filiale ein Getränkemarkt wird. Steins hofft, dass im Herbst 2019 alle Genehmigungen für den Bau der Erweiterung vorliegen.

Die Kundschaft aus dem Nachbarland wird dafür sorgen, dass in der Frischearena weiterhin gute Geschäfte gemacht werden. Der Umsatz wird in den nächsten Jahren noch steigen. Kranenburg wächst hier weiter, es liegt eben sehr günstig.

(jan)
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