Kalkar Auf der Suche nach dem Kalkar-Slogan

Kalkar · Kalkar Aktiv hatte Politik und Gäste ins Wunderland geladen, um über die Stadtentwicklung zu diskutieren. Im Mittelpunkt stand die Suche nach der "DNA der Stadt", also der Sache, die die Stadt unverwechselbar macht.

 Mit roten und grünen Karten signalisierten die Besucher Zustimmung oder Ablehnung für die Begriffe, die ausdrücken sollen, was Kalkar ausmacht.

Mit roten und grünen Karten signalisierten die Besucher Zustimmung oder Ablehnung für die Begriffe, die ausdrücken sollen, was Kalkar ausmacht.

Foto: Markus van Offern

Wer vor allem die letzte turbulente Ratssitzung verfolgt hatte, rieb sich vermutlich verwundert die Augen. Nach den letzten verbalen Breitseiten waren die Parteien im Wunderland geradezu harmonisch aufeinander eingestimmt. Vielleicht lag es ja am Motto des Abends "Get Together" (kommt zusammen), dass vor allem das Gemeinsame betont und immer wieder an Einigkeit appelliert wurde. "Wir sind alle Kalkar", sagte Wunderland-Geschäftsführer Han Groot Obbink auch passend zur Einleitung.

Eingeladen hatte der Werbering Kalkar aktiv, um den Politikern acht Monate nach der Wahl die Möglichkeit zu Fazit und Ausblick zu geben. Auch dabei war viel von Gemeinsamkeit die Rede: Dr. Britta Schulz vom Forum sprach sich noch einmal für einen runden Tisch in der Wirtschaft aus, wo alle Beteiligten auf Augenhöhe miteinander sprechen.

Für die CDU lobte Klaus-Dieter Leusch das Engagement des Dorfes beim Griether Dorfladen, was zeige, was möglich ist, wenn die Bürger sich engagieren. So sah es auch Jochem Reinkens (SPD), der an alle appellierte, anzupacken, um gemeinsam aus der Krise zu kommen. Die Sozialdemokraten wollen vor allem den brachliegenden Friesland-Komplex in Angriff nehmen. Willibald Kunisch (Grüne) mahnte Defizite bei der Bildung an, hier sei Kalkar die schwächste Kommune im Kreis. Jürgen Wenten (FBK) forderte Geschäfte mit Magnetwirkung, Boris Gulan (FDP) fand positiv, dass sich beim Ausbau des flächendeckenden Internets einiges tue.

Den ganzen Abend stand auch irgendwie ein Mann im Hintergrund, der gar nicht da war: Stadtsoziologe Hans Hoorn. Seine klaren Worte und vor allem die Kritik am Fachmarktzentrum wurden auch beim "Get Together" immer wieder angesprochen. Leusch machte noch einmal deutlich, wie wichtig das Fachmarktzentrum für Kalkar sei. Es habe sich sehr positiv entwickelt, "allen Unkenrufen zum Trotz", wie er meinte. Willibald Kunisch dagegen sieht in den "Hallen" dort kein Aushängeschild für die Stadt. Hier hätte man den Mut haben müssen, die Gestaltungsatzung der Innenstadt auf das Fachmarktzentrum zu übertragen.

Stadtsoziologe Hoorn hatte den Kalkarern mit auf den Weg gegeben, die DNA für ihre Stadt zu suchen und die Konzepte für die Stadt genau daran auszurichten. Eben das mache eine Kommune unverwechselbar und setze sie von Nachbarstädten ab. Also sammelte die Runde an dem Abend die Attribute, die Kalkar ausmachen. Mit grünen und roten Karten sollten die Gäste zeigen, was sie von den Ideen halten. Auch hier gab es große Einigkeit. Fast überall gab es nur zustimmende grüne Karten zu sehen. Schließlich konnte auch niemand ernsthaft etwas gegen die Begriffe Nicolaikirche, Stadt im Grünen, Hanse oder Rhein haben. Auch der Begriff von der "Wohlfühlstadt" fiel, was irgendwie zu der Stimmung an dem Abend passte.

Nur ganz kurz blitzte etwas Angriffslust bei der CDU Richtung Forum auf, als Leusch in den Raum warf, dass es ja bereits einen Slogan für Kalkar gebe. Der sei doch von allen Parteien bestimmt und eingeführt worden. "Hier lebt der Niederrhein", lautet dieser Slogan, der Britta Schulz offenbar neu war. Für sie kein Problem: "Wenn man den Slogan nicht kennt, ist er eben nicht gut", konterte sie.

Die Ideen zur DNA sollen jetzt zusammengefasst werden. Ein Arbeitskreis wird die Anregungen auswerten und an einem Slogan feilen. Carsten Naß (CDU) sah da angesichts der vielen Begriffe viel Arbeit auf die Gruppe zukommen: "Es wird schwer sein, das alles in eine knappe Formel zu packen", meinte er. "Dann machen wir eben ein Lied draus", rief ein Besucher unter allgemeinem Gelächter. Auch das ein Beleg der guten Stimmung an dem Abend.

(RP)
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