Kleve/Hamburg Auf dem Weg Gottes und in die Heimat

Kleve/Hamburg · Der Klever Dr. Werner Thissen, emeritierter Erzbischof von Hamburg, feiert am Samstag sein Goldenes Priesterjubiläum. Sein Elternhaus ist das Schuhhaus Thissen an der Großen Straße. Auf der Gaesdonck legte er sein Abitur ab.

Der Erzbischof von Hamburg, Dr. Stefan Heße, hat zur Feier des Goldenen Priesterjubiläums von Erzbischof em. Dr. Werner Thissen (77) eingeladen. Diese Feier sei für das Erzbistum Hamburg, das Thissen von 2003 bis 2014 leitete, ein Grund zur gemeinsamen Freude. Das feierliche Pontifikalamt, an dem auch einige Klever teilnehmen werden, ist am Samstag, 2. Juli, um 10.30 Uhr im Mariendom in Hamburg. Im Anschluss gibt es einen offenen Empfang auf dem Domplatz. Der emeritierte Erzbischof bittet anstatt persönlicher Geschenke um eine Spende für den erzbischöflichen Fonds "Hilfe für Flüchtlinge". Der bischöfliche Wahlspruch des Goldjubilars lautet: "In Christo nova creatura (2 Kor 5,17) - In Christus eine neue Schöpfung". Das Wappen von Werner Thissen zeigt unter anderem eine Axt als Attribut des Apostels und Märtyrers Matthias, von dem sich der Familienname Thissen ableitet. Ein Schwan nimmt auf die Legende und Geschichte von Thissens Heimatstadt Kleve Bezug und das Taukreuz zwischen drei Kugeln auf die Gaesdonck, wo Thissen zur Schule ging.

Der ehemalige Metropolit der Norddeutschen Kirchenprovinz wurde am 3. Dezember 1938 in Kleve geboren. Sein Elternhaus ist das Schuhhaus Thissen in der Großen Straße 37-39 in Kleve, das von Magdalene Bork, der Schwester des Geistlichen, geführt wird. In seiner Jugend war Werner Thissen Messdiener, zunächst im Spyckklösterchen, später in der Klever Unterstadtkirche und in Gaesdonck.

Vor 50 Jahren, am 29. Juni 1966, empfing der Klever in Münster das Sakrament der Priesterweihe. Werner Thissen begann nach dem Abitur am Collegium Augustinianum Gaesdonck zunächst ein Wirtschaftsstudium in Köln. Schließlich studierte er Katholische Theologie und Philosophie in Münster. Nach der Priesterweihe war er bis 1969 Kaplan in St. Josef in Dorsten, von 1969 bis 1971 Spiritual am Collegium Johanneum in Ostbevern und von 1971 bis 1977 Subregens am Priesterseminar des Bistums Münster. Im Jahre 1974 wurde er mit einer Arbeit über das Markus-Evangelium zum Dr. theol. promoviert. Seit 1977 war er als Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat in Münster tätig. 1986 ernannte ihn Bischof Dr. Reinhard Lettmann zu seinem Generalvikar. Thissen gehörte fast zehn Jahre lang zum Kreis der Sprecher der ARD-Sendung "Das Wort zum Sonntag".

Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 16. April 1999 zum Weihbischof im Bistum Münster. Er war Regionalbischof für die Region Borken-Steinfurt. Am 22. November 2002 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Erzbischof von Hamburg. Die feierliche Amtseinführung war am 25. Januar 2003. Das vom Erzbischof zum Abschluss seines 75. Lebensjahres eingereichte, altersbedingte Rücktrittsgesuch wurde von Papst Franziskus am 21. März 2014 angenommen. Der Goldjubilar hat weiterhin seinen Wohnsitz in Hamburg. Werner Thissen war Mitglied der Weltkirche-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz.

Seiner Heimatstadt Kleve ist der ehemalige Hamburger Oberhirte stets treu verbunden geblieben. Er kommt immer gerne an den Niederrhein. Wenn er bei der Anreise von ferne den Schwanenturm sieht, stimmt er voll Freude das Klever Lied an. Viele im Klever Land werden den freundlichen, den stets den Menschen zugewandten Erzbischof, zu seinem Goldenen Priesterjubiläum mit ihren guten Segenswünschen begleiten.

(stw)
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