Kalkar "Aqua-Solardorf" - die ausgezeichnete Idee

Kalkar · Wohnhaus auf Ponton energetisch zukunftweisend. "Siedlung" südlich der Abgrabung ist vorgesehen.

 Architekt Hülsmann erklärt Barbara Hendricks die Technik.

Architekt Hülsmann erklärt Barbara Hendricks die Technik.

Foto: eve

Das Aqua-Solardorf in Kalkar ist Preisträger im bundesweiten Innovationswettbewerb "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen" 2016. Bislang existiert zwar "nur" der Prototyp "Schwimmendes Haus" des Klever Architekten Friedhelm Hülsmann, gedacht ist aber an eine ganze Siedlung, die die relative Wärme des Wassers für die Energieversorgung der Gebäude nutzt. Mit dem Motto "Gemeinschaft als Erfolgsmodell" zeichnen die Standortinitiative "Deutschland - Land der Ideen" und die Deutsche Bank Projekte aus, die gemeinschaftliches Handeln nachweisen und dadurch zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen.

"Ich freue mich, dass das Aqua-Solardorf in Kalkar zu den ausgezeichneten Orten gehört. Hier wird erforscht, wie energiesparendes Leben möglich werden kann", kommentiert Barbara Hendricks die Auszeichnung. Vor einigen Monaten hatte sie sich selbst ein Bild von dem Objekt gemacht, das das Fraunhofer Institut für die Forschung nutzt. "Dieses Vorzeigeprojekt, bei dem Wohnraum auf der Wasseroberfläche eines Baggersees errichtet wird, zeigt, dass die Energieversorgung allein mit erneuerbaren Energiequellen möglich ist; es kann ein Vorbild auch für andere Regionen werden. Bereits bei meinem Besuch im Januar konnte ich mich von diesem zukunftsweisenden Projekt überzeugen."

Eine Expertenjury aus Wissenschaftlern, Wirtschaftsmanagern, Journalisten und Politikern wählte das Aqua-Solardorf aus. Nicht zuletzt freut sich über den Erfolg natürlich Architekt Friedhelm Hülsmann, der hofft, dass es mittelfristig in Kalkar und auch in Kleve zu "Aqua-Solar-Dörfern" kommen wird. Noch fehlt dazu allerdings die Wasserfläche, in noch weiterer Ferne liegt entsprechend das Baurecht.

In Kalkar könnte die Realisierung jedoch in absehbarer Zeit gelingen, denn es gibt eine gültige Auskiesungsgenehmigung, sagt Kai Artus, Geschäftsführer des Kieswerks Maas-Roeloffs. "Es geht um eine Fläche an der Appeldorner Straße südlich der Agrabung", erklärt er. Wenn der neue Gebietsentwicklungsplan Rechtskraft hat, könnte es losgehen. Mit der Stadt Kalkar sei er einig. "Von uns aus könnten wir schon 2017 beginnen", so Artus. Ein Bauträger könnte die energetisch vorbildlichen Häuser nach dem Vorbild des Prototyps errichten.

Am 19. August feiert das Aqua-Solardorf seine Preisverleihung und erhält zu diesem Anlass seine von Bundespräsident Joachim Gauck unterzeichnete Urkunde. Beim feierlichen Preisträgerempfang in Frankfurt im November werden die sechs Bundessieger in den verschiedenen Kategorien geehrt.

(nik)
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