Kleve Altes Arbeiter-Quartier jetzt ,Haydn-Hof'

Kleve · Das Quartier Haydn- und Mozartstraße wurde seit drei Jahren saniert und woll jetzt mit dem Ausbau der Straßen fertig werden. Die Wohnungen sollen als "Reihenhäuser" vermarktet werden. Das historische Bild blieb erhalten.

 Das alte Arbeiterquartier an der Mozart-/Haydnstraße bekommt neue Straßen. Es soll künftig als Haydn-Hof vermarktet werden.

Das alte Arbeiterquartier an der Mozart-/Haydnstraße bekommt neue Straßen. Es soll künftig als Haydn-Hof vermarktet werden.

Foto: Stadt Kleve

Das Quartier hat sich gewandelt: Frisch saniert die Bauten, markant immer noch die aufwenige Ziegelverkleidung, innen massiv auf heutige Standards gedämmt, mit Balkonen, die in den Garten führen und einem Innenhof, der später verkehrsberuhigt einladen soll. Doch noch buddeln die Baggern - die Straße soll bald fertig werden.

Clemens Wilmsen, der das alte markante Arbeiterquartier gekauft und saniert hat, steht kurz vor der Fertigstellung. Vor drei Jahre hatte er mit der Arbeit an dem Viertel begonnen. Stück für Stück, Wohnung für Wohnung und die Außenflächen wurden in Angriff genommen. Die Wohnungen bekamen neue Bäder, Dreifachverglasung, neue Heizungen. Das Komplettprogramm eben.

"Das funktionierte natürlich nur mit der Unterstützung durch die Mieter", sagte Clemens Wilmsen im RP-Gespräch. Und doch seien zwischendurch auch Zweifel aufgekommen, ob es richtig war, zu sanieren, statt abzureißen und neu zu bauen, sinniert der Investor rückblickend. Mit Blick auf die Historie der Stadt gibt es da keinen Zweifel: Wilmsen hat hier ein Stück Geschichte erhalten.

"Die in den 1920er bis 1930er Jahren entstandenen Klinkerhäuser im Bereich um die Mozartstraße/Haydnstraße, dienten den Arbeitern der Schuhindustrie - Gustav Hoffmann und Fritz Pannier - als Wohnraum und bilden eine homogene Gebäudestruktur entlang der Straßenzüge", beschreibt Stadtsprecherin Katrin Berns treffend das Quartier. Die aufwendig geklinkerten, zweigeschossigen Gebäude, flankieren mittige Grünzüge, wie beispielsweise an der Beethovenstraße oder bilden einen eigenen Gemeinschafts-Hof wie an der Haydnstraße, so Berns. Das Quartier zwischen Hoffmannallee und Mittelweg gelegen, wurde in den Nachkriegsjahren um Geschosswohnungsbauten erweitert; diese erstrecken sich darüber hinaus nördlich des Mittelwegs und sorgen für eine große Anzahl von bezahlbarem Mietwohnraum, erklärt Berns.

Clemens Wilmsen hat dem Bereich jetzt einen klingenden Namen gegeben: "Haydn-Hof". Die durch den einladenden Torbogen erschlossene Hofsituation wird als "grüne Mitte" gestaltet: "Künftig können die Mieter einen mitten in der Stadt gelegenen, mit Bäumen bepflanzten grünen Gemeinschaftsaußenraum genießen", sagt Katrin Berns.

In den kommenden Wochen, wenn die Außenarbeiten abgeschlossen sind, will der Investor mit der Vermarktung der Wohnungen beginnen. Von den 40 jeweils um die 60 Quadratmeter großen Wohnungen, die Wilmsen als Reihenhäuser bezeichnet, sind 20 Prozent vermietet, davon fast ein Dutzend schon an neue Mieter. Die restlichen Wohnungen gehen auf den freien Wohnungsmarkt. "Da wir keine Förderung hatten, man kann man sie frei mieten", sagt der Investor. Wilmsen hofft, die Wohnungen, die zwischen 435 und 470 Euro Miete kosten, zügig vermieten zu können. Wegen der guten Dämmung seien die Nebenkosten niedrig, verspricht der Vermieter.

(RP)
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