Kleve Altenheim auf Union-Gelände geplant

Kleve · Die Schuttberge auf dem Gelände an der van-den-Bergh-Straße können wohl bald abgetragen werden. Anstelle der Fabrik sollen dort ein Altenheim und ein großes Parkhaus gebaut werden. Der Industriebetrieb kann erhalten bleiben.

 Wenn die Klever Ratsmitglieder zustimmen, können schon bald auf dem ehemaligen Union-Gelände ein Altenheim und ein Parkhaus entstehen.

Wenn die Klever Ratsmitglieder zustimmen, können schon bald auf dem ehemaligen Union-Gelände ein Altenheim und ein Parkhaus entstehen.

Foto: Gottfried Evers

Die Schutthalden und Ruinen auf dem Gelände der ehemaligen Union-Margarinewerke können bald abgetragen werden. Kleves Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer rechnet damit, dass nach dem Beschluss zur Offenlage des Bebauungsplanes durch den Klever Rat die Bagger auf dem Gelände wieder arbeiten können. Der Rat soll am Mittwoch, 9. März in der Stadthalle tagen.

Rauer stellte im Bauausschuss sogar in Aussicht, dass der Investor, die Zevens-Grundbesitz, nach dem Sommer bereits mit den Bauarbeiten an neuen Häusern beginnen könnte: "Die Pläne sind soweit ausgearbeitet, dass wir kurzfristig mit Baumaßnahmen rechnen können: Wenn im März der Rat beschließt, kann gebaut werden", erklärte Rauer die Genehmigungsfrage. Nach Aussage des Beigeordneten sollen zuerst ein Altenpflegezentrum oder Altenheim gebaut werden. "Deshalb gibt es an dieser Stelle des Planes auch eine starke Durchgrünung - die Häuser sollen in einer parkähnlichen Umgebung stehen", so Rauer. Die Gebäude würden an Stelle der Ruine des alten Union-Verwaltungsgebäudes entstehen und sich als "gebogener Riegel" (Rauer) entlang der Van-den-Bergh-Straße entwickeln.

CDU-Fraktionschef Wolfgang Gebing unterstrich, seine Fraktion werde sehr genau darauf achten, dass der Industriebetrieb - Unilever produziert dort weiter - Bestand haben muss und auch erweitert werden kann. Rauer versicherte, dass in den neuen Bebauungsplan die "Maximalforderungen des Industriebetriebes" (Unilever) eingeflossen seien. Deshalb müssten die neuen Gebäude gegen die Geräusch-Emissionen geschützt werden. Das werde zunächst einmal durch den Bau eines Parkhauses erreicht. Das soll maximal 15 Meter hoch werden und wie ein Riegel die Geräusche der rund um die Uhr arbeitenden Industriehallen von Unilever dämmen. Außerdem hätten Teile des Neubaus eine aufwendigere Dämmung gegen Geräusche.

Das Parkhaus könne später von den Anliegern des Gebietes, den Besuchern sowie von Mitarbeitern des Industriebetriebes genutzt werden. "Die Größe des Parkhauses liegt allerdings noch nicht genau fest", sagte Rauer. Dass diese Maßnahmen ausreichten, um den Industriebetrieb nicht nur zu sicheren, sondern auch die Option zur Erweiterung offen zu halten, sei durch Gutachten belegt, so Rauer auf Nachfrage von Heinz Goertz (Offene Klever).

Diskussion gab es allerdings um Baufelder, die auf städtischem Gebiet eingezeichnet waren: Auf der Fläche, wo die freien Parkplätze für Dauerparker geplant sind, wo die Camper stehen. "Was sollen die Gebäude auf den Parkplätzen", fragte Wiltrud Schnütgen (Grüne). Das sei nur eine Option, damit sich die Stadt später an der van-den-Bergh-straße weiterentwickeln könne. "Sie haben es ja in der Hand, ob sie dort als Stadt bauen wollen und dann neue Parkplätze suchen. Das ist als Entwicklungsoption in die Zukunft gedacht", sagt Rauer.

Keine Entwicklung im gleichen Bebauungsplan gibt es auf der anderen Seite der van-den-Bergh-Straße: Für die unter Denkmalschutz stehende Bensdorp liege bis jetzt kein schlüssiges Konzept vor, teilte Rauer den Ausschussmitgliedern mit. Hier erwartet die Politik eine Planung, die die unter Denkmalschutz stehenden Objekte - Backsteinbau mit Uhrenturm und Turmgarage - einbindet.

(RP)
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