Unsere Woche Airport Weeze: Mehr als Ryanair

Kleve · Lange Zeit schien das Warten auf eine neue innerdeutsche Verbindung beinahe aussichtslos. Ryanair signalisierte kein Interesse, und auch die anderen Airlines hielten innerdeutsche Flüge ab Niederrhein offenbar für kein gutes Geschäft. Nun hat der Niedergang der Air Berlin die Karten neu gemischt. Lufthansa-Tochter Eurowings hat einen Teil der (nur finanziell) trudelnden Flotte übernommen und muss die Flugzeuge in die Luft bringen. Ab "Deutschland West" gibt es da eine Reihe Möglichkeiten: Berlin, München, Hamburg, Dresden, touristisch interessante Inseln . . . Vorläufig ist Weeze "nur" von München betroffen, aber wer weiß, ob sich nicht mit der Zeit noch andere Optionen ergeben. Voraussetzung ist allerdings, dass die Flüge in die bayerische Hauptstadt so gut gebucht werden, wie sich das alle Beteiligten wünschen.

Ganz wichtig ist die neue Verbindung auch fürs Image: Schon bald können Geschäftsleute täglich von Weeze nach München fliegen, sogar am selben Tag zurück. Zwischendurch ist Zeit genug fürs Meeting samt Arbeitsessen im Hofbräuhaus - oder fürs Shoppen, für einen Museumsbesuch, für einen Trip an den Tegernsee. Der Airport hat offensichtlich gut verhandelt, um derart attraktive Zeiten anbieten zu können. Dass Ryanair nicht verschnupft reagiert, sondern zu dem Coup gratuliert, ist dabei ganz wesentlich. "Weeze hat nur Ryanair" ist passé. Hoffentlich auf Dauer.

anja.settnik@rheinische-post.de

(RP)
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