Kleve Abrissbagger kommt ins Sternbusch-Bad

Kleve · Nächste Woche beginnen die Arbeiten am Klever Freibad. Fast sechs Monate dauerte Baugenehmigung für das 20-Millionen-Euro-Projekt. Angebote aus europaweiter Ausschreibung Ende Januar erwartet.

 Noch steht der Zehn-Meter-Turm im Sternbusch-Freibad.

Noch steht der Zehn-Meter-Turm im Sternbusch-Freibad.

Foto: Stade

Die Mühlen der Behörden mahlten gewohnt langsam: Fast ein halbes Jahr mussten die Stadtwerke Kleve auf die Baugenehmigung für das Kombi-Bad im Sternbusch warten. Damit verzögert sich der Baubeginn des Klever Großprojektes um drei Monate. Das bestätigte Stadtwerke-Geschäftsführer Rolf Hoffmann.

"Wir hatten zwei Monate für die Baugenehmigung veranschlagt, als wir den Baubeginn des Kombibades für Anfang des Jahres angekündigt haben", sagt Hoffmann. Der Bauantrag wurde Anfang Juli gestellt, aber erst vor Weihnachten kam die Genehmigung. Jetzt ist der Baubeginn mit erstem Spatenstich für die konstruktiven Maßnahmen also fürs Frühjahr, Anfang April terminiert. Nächste Woche beginnen dagegen schon die Abrissarbeiten im alten Sternbusch-Bad - denn mit dem Neubau des Hallenbades werden auch die Becken des Freibades teilweise saniert, teilweise umgebaut.

In der Zwischenzeit war man bei den Stadtwerken aber nicht untätig: Die europaweiten Ausschreibungen sind raus, man erwartet für Ende Januar die ersten Angebote. Alles in allem soll der Bau in zwei Jahren hochgezogen sein, dann wäre die Eröffnung im Frühjahr 2018. "Wir suchen auch noch einen Betreiber für das Bistro in dem künftigen Kombibad", sagt der Stadtwerke-Geschäftsführer. Dieses Bistro soll im Sommer auch von außen für die Gäste des Freibedes zugänglich sein.

Veranschlagt haben die Stadtwerke für die komplette Anlage aus Hallen- und Freibad knapp 20 Millionen Euro. Dafür bekommt Kleve mehr als nur ein reines Sportbad. Es soll ein Familienbad werden, wie Christoph Keinemann bei der Vorstellung der Pläne erklärte. Keinemann ist Architekt und Geschäftsführer der Planungsgesellschaft für Sport- und Freizeitbauten, die das neue Bad für Kleve entwarf. Keinemann hatte dringend geraten, mit Blick in die Zukunft, nicht nur ein reines Sportbad zu bauen: "Die Menschen wollen heute nicht mehr in Korridoren auf und ab schwimmen", sagte der Architekt bei der Vorstellung des Bades.

Auf der Fläche der jetzigen Umkleidekabinen für das Freibad wird der große Baukörper des Hallenbades ab April hochgezogen, er liegt dann quer zum jetzigen Parkplatz. Am Kopf der Schwimmhalle soll ein Sportbecken mit fünf 25-Meter-Bahnen und Sprungbrettern (ein und drei Meter) entstehen. Daneben liegt räumlich getrennt ein Kursbecken mit Hubboden. Und parallel zum Freibad, das sich draußen vor den Fenstern des Neubau erstreckt, ein weiteres Becken mit drei Bahnen sowie Zonen für Nackendusche und Unterwassermassage.

Das Schöne an der neuen Anlage: Drinnen und Draußen sind miteinander verbunden. Über ein "Tauchbecken" geht es hinaus in ein ganzjährig offenes Außenbecken. Die Schwimmbecken des ehemaligen Sternbusch-Freibades werden werden teilweise verkleinert (nur noch drei 50-Meter-Bahnen), bekommen aber einen Strömungskanal. Der große Zehnmeterturm wird allerdings abgebaut.

Man setze auf die höhere Qualität - wie beispielsweise Edelstahlbecken im Freibadbereich, hatte Hoffmann im Vorfeld versprochen. Das sei zwar in der Anschaffung teurer, im Unterhalt aber deutlich günstiger. Das Bad werde für eine Mindest-Nutzung von 30 Jahren gebaut, so wiederum Keinemann. Die laufenden Kosten für das Kombibad sollen, so ist es Wille des Rates, möglichst die Kosten für die derzeit noch getrennten Bäder - das deutlich kleinere Hallenbad und das Freibad - nicht überschreiten.

(RP)
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