Kleve 45.000 Euro vom Bund für Koekkoek

Kleve · Mit dem Geld vom Bund sollen die Fenster und Teile des Daches saniert werden. Dr. Barbara Hendricks (SPD) hatte sich in Berlin für die Stiftung eingesetzt.

 Einen guten Blick auf die Rückseite des Koekkoek-Hauses bekam man beim Fest zum 25-jährigen Bestehen des Freundeskreises im Jahr 2012.

Einen guten Blick auf die Rückseite des Koekkoek-Hauses bekam man beim Fest zum 25-jährigen Bestehen des Freundeskreises im Jahr 2012.

Foto: Evers Gottfried

Prächtig sieht die klassizistische Fassade aus, hohe Fenster in fünf Achsen, die geputzte Fassade über den mit beigefarbenen Quadern verzierten Sockel, daneben das große Portal. Zum Garten hinaus wartet eine englische Landhausfassade mit Läden und herrlichen Rundbogenfenstern im Treppenhaus. Doch der erste Blick trügt: Der Zahn der Zeit nagt an dem Klever Prachtbau inmitten der City.

Im vergangenen Jahr zog das Haus mit den Bildern aus der Epoche seiner Erbauung Mitte des 19. Jahrhunderts 10.000 Besucher in die Stadt. Geführt wird das Haus als Stiftung. Jetzt darf sich diese freuen: Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks (SPD) teilte gestern am späten Nachmittag aus dem Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages mit, dass 45.000 Euro von Mitteln des Denkmalschutz-Sonderprogramms VI für die dringende Sanierung des Hauses bereitgestellt werden.

"Schön, dass das Geld tatsächlich kommt. Da gilt unser Dank Barbara Hendricks. Der Schreiner steht jedenfalls schon bereit und kann jetzt zügig mit seinen Arbeiten starten", sagte gestern Joachim Schmidt, Vorsitzender der B.C.-Koekkoek-Stiftung, der zur Zeit auf einer Fahrradtour am Hochrhein unterwegs ist. Es gelte die Fenster zu sanieren, beispielsweise die Wasserschenkel auszutauschen, die große Fensteranlage im Treppenhaus anzugehen, zählte Schmidt die dringlichsten Arbeiten auf. Das wird ein erster Abschnitt sein. "Wir haben eine lange Liste von Arbeiten, die wir in nächster Zeit angehen müssen, die Mittel können wir jetzt für die wichtigsten Dinge einsetzen", sagt Schmidt.

Das hat Hendricks gestern in ihrer Mitteilung ebenfalls deutlich gemacht: Die Zuwendungen sind für Dach- und Fenstersanierungen gedacht. "Wegen der Vielzahl von Bewerbungen bundesweit konnte nur ein Teil der Anträge positiv beschieden werden. Umso mehr freue ich mich, dass das B.C.-Koekkoek-Haus mit 45.000 Euro von den Mitteln des Denkmalschutz-Sonderprogramms VI profitiert", sagte Hendricks gestern. Das Künstlerpalais in Kleve ist nicht der einzige Bau, der von diesen Mitteln profitiert: So gehen 250.000 Euro an den Xantener Dom, um die dortigen mittelalterlichen Domfenster zu restaurieren und zu sichern. Insgesamt werden mit 20 Millionen Euro Bundesmitteln für den Denkmalschutz bundesweit 138 Denkmalschutzprojekte gefördert, so Hendricks.

Die B.C.-Koekkoek-Stiftung hat das Geld dringend nötig, sie ist arm, seit es so gut wie keine Zinsen mehr aufs Stiftungskapital gibt. Immer wieder ist es Bürger-Engagement, das wichtige Modernisierungsmaßnahmen möglich machen. Wie im vorigen Jahr die überfällige Erneuerung der Leuchtmittel aus den 70er Jahren. Jetzt setzen nicht nur moderne Leuchtmittel die Bilder ins rechte Licht, sie sparen auch Energie. Möglich wurde die Einrichtung des Koekkoek-Hauses als Künstlerpalais und Museum für die Kunst der Romantik und Landschaftsmalerei durch das Engagement der Klever und der Museumsfreunde, die zusammen mit der NRW, die den Grundstock für das Stiftungskapital legte. Das Museum überzeugte auch den niederländischen Staat, der Bilder aus seinem Besitz als Dauerleihgaben für die ständige Ausstellung über die Grenze gab.

(RP)
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