Kleve 450 Schüler bei der Nacht der Ausbildung

Kleve · Der Zuspruch ist noch einmal gestiegen. 33 Unternehmen öffneten am Freitag die Pforten, um für ihre Branchen zu werben. Die Initiative will für die nächste Ausgabe das Angebot weiter ausbauen.

 Unter den interessierten Schülern bei Malermeister Peter Janßen (rechts) waren auch Jannik und Jens Uwe Michels.

Unter den interessierten Schülern bei Malermeister Peter Janßen (rechts) waren auch Jannik und Jens Uwe Michels.

Foto: Gottfried Evers

So jung ist der Campus selten. Und dass auf dem Hochschulgelände an einem Freitagabend derart reger Betrieb herrscht, dürfte wohl auch eher die Ausnahme sein. Insgesamt 33 Unternehmen hatten die Nacht der Ausbildung ausgerufen, 450 Schüler, so schätzen die Organisatoren, sind gefolgt. "Wir sind sehr zufrieden, alleine nach der ersten Stunde hatten wir mehr als 70 Interessenten", sagt Ines Scholz von der Hochschule Rhein-Waal. "Im Vergleich zu den vergangenen Jahren war das wahnsinnig viel."

Zum dritten Mal hat sich der Campus Kleve an der Aktion beteiligt. Was überrascht habe: Während es früher einigen Schülern vor allem darum ging, einen Stempel auf ihren Teilnehmerschein zu bekommen, sei das grundlegende Interesse in diesem Jahr erstaunlich hoch - die Fragen qualifiziert gewesen, meint Ines Scholz. "Die meisten sind hergekommen, weil sie sich über einen Studienplatz informieren wollten." Wie lange dauert ein Studium? Packe ich englischsprachige Studiengänge? Und was für schulische Voraussetzungen muss ich mitbringen? "Zum Teil waren die Fragen aber auch schon sehr speziell auf bestimmte Studiengänge ausgerichtet", sagt Jochen van Bentum, ebenfalls Mitarbeiter an der Hochschule. Dann konnten die Interessenten sofort an die Ansprechpartner der einzelnen Fakultäten weitergeleitet werden. "Wir haben viele Kontakte hergestellt und weisen immer wieder auf den 30. Mai hin - dann findet unser großer Tag der offenen Tür statt", sagt Ines Scholz. Was einige der jugendlichen Besucher überrascht: Die Hochschule bietet nicht nur Studien-, sondern auch Ausbildungsplätze an. Zum Biologie- oder Chemielaboranten etwa oder zur Verwaltungsfachkraft.

Malermeister Peter Janßen zeigt in Kellen derweil einer Gruppe Schüler der Dietrich-Bonhoeffer-Schule seine Werkräume. "Ganz wichtig ist, dass ihr Spaß am Beruf habt", sagt er den Jugendlichen. "Das ist bei uns manchmal wichtiger, als die Note auf dem Zeugnis." Auch bei dem Handwerksbetrieb fragen die Schüler sofort drauf los. Braucht man eigentlich einen Führerschein, um genommen zu werden? "Wir halten unsere Auszubildende immer dazu an, einen Führerschein zu machen. Sonst ist der Gesellenbrief am Ende nur halb so viel wert", sagt Janßen. "In unserem Beruf muss man mobil bleiben." Und: "Ich rate jedem, der sich für einen Beruf interessiert, erst einmal ein Praktikum zu machen. Das muss auch gar nicht wahnsinnig lange dauern. Aber wenn man dann merkt, dass der Beruf einem nicht liegt, muss man nicht direkt eine Ausbildung abbrechen", sagt der Malermeister.

Die Schüler sind dankbar für den Einblick in die Berufswelt - damit haben die Veranstalter rund um Michael Rübo von der Kisters-Stiftung eines ihrer Ziele erreicht. "Wir sind sehr zufrieden, sowohl was die Resonanz der Unternehmen als auch die der Schüler angeht", sagt Rübo. So konnte auf beiden Seiten die Zahl der Teilnehmer noch einmal gesteigert werden. Dabei hat es auch dieses Mal wieder Schwerpunkte gegeben: Während die beliebten Branchen mehr als 100 Interessenten begrüßen konnten, blieb es bei kleineren Betrieben im niedrigen zweistelligen Bereich.

"Wir haben knapp 50 Berufe vorgestellt. Für die siebte Ausgabe wollen wir uns noch einmal breiter aufstellen", sagt Rübo. So sollen weitere Branchen im Handwerk folgen. "Auch aus dem öffentlichen Bereich kommt noch kein Teilnehmer. Da wollen wir dran arbeiten."

(lukra)
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