Kleve-Rindern 350 Unterschriften für Sparkasse Rindern

Kleve-Rindern · Das Kreditinstitut hat eine Liste mit Unterschriften gegen die Schließung der Filiale und einen Offenen Brief angenommen. Kopien gingen an Stadt und Kreis Kleve. Ob der Protest Wirkung zeigt, ist offen.

 Hannelore Wingels aus Rindern mit der Unterschriftenliste, an der sich rund 350 Bürger aus der gesamten Niederung beteiligt haben.

Hannelore Wingels aus Rindern mit der Unterschriftenliste, an der sich rund 350 Bürger aus der gesamten Niederung beteiligt haben.

Foto: Stade

Rund 350 Menschen protestieren mit ihrer Unterschrift gegen die geplante Schließung der Sparkassen-Geschäftstelle in Rindern. Gestern überreichte die Initiatorin der Aktion, Hannelore Wingels, die Liste der Sparkasse und in Kopie Bürgermeisterin Sonja Northing und Landrat Wolfgang Spreen. In einem Offenen Brief führt Wingels die Argumente auf, die aus ihrer Sicht für den Erhalt der Sparkasse in Rindern sprechen (RP berichtete). Sparkassen-Sprecher Ludger Braam, bestätigte gestern den Erhalt der Liste und des Briefs. "Wir werden uns damit auseinandersetzen", sagt Braam.

Ein Kritikpunkt, den Hannelore Wingels und ihr Mann Hermann anführen ist, folgender. "Die Leute werden sich in Kleve Geld besorgen und gleichzeitig ihre Einkäufe dort erledigen. Über kurz oder lang müssen dann die vorhandenen Einkaufsmöglichkeiten in Rindern aufgegeben werden. Die Dorfbevölkerung wird auf dem Trockenen sitzen", so Hannelore Wingels.

 Die Sparkasse will ihre Geschäftsstelle in Rindern schließen.

Die Sparkasse will ihre Geschäftsstelle in Rindern schließen.

Foto: Stade, Klaus-Dieter (kds)

Diese Sorge teilen die Geschäftsleute selbst nicht unbedingt. Heinz Selders, der in Rindern ein Blumengeschäft mit Gartenbaubetrieb hat, glaubt nicht, dass er durch eine Schließung der Filiale weniger Kunden hätte. "Ich brauche keine Sparkasse in unserem Dorf. Es macht keinen Unterschied, ob ein Geldautomat in 100 Metern Entfernung liegt oder in zwei Kilometern. Entweder jemand möchte bei uns einkaufen oder nicht", sagt Selders.

Josef Gietemann Direktkandidat der SPD in Rindern, findet es zwar "persönlich schade, dass die Sparkasse Rindern verlassen will", hat aber auch Verständnis für das Kreditinstitut. Er können die Gründe, die die Sparkasse anführt, wie etwa die mangelnde Wirtschaftlichkeit der Geschäftsstelle nachvollziehen. "Im Vergleich zu anderen Orten haben wir die Sparkasse noch lange halten können", betont Gietemann. Die Sparkasse bietet einen Bargeldbringservice an. Kontoinhaber können telefonisch einen Betrag bis 1500 Euro bestellen, der dem Kunden nach Hause gebracht wird. Dieser Service kostet fünf Euro. Das hält Gietemann für ein gutes Angebot.

Nach RP-Informationen könnte sich ein Kompromiss andeuten: Möglicherweise können sich Kunden bald im Edeka-Markt Averbeck in Rindern von ihrem Sparkassen-Konto Geld an der Kasse auszahlen lassen. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es derzeit aber noch nicht.

(RP)
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