Kevelaer Wollsockenwetter zum traditionellen Flachsmarkt in Goch

Kevelaer · Ab halb zehn füllten sich die Gassen merklich, und so langsam tauten auch die Händler auf. Denn die sind das vielzitierte Salz in der Flachsmarkt-Suppe: Die frechen Sprüche von "Aal-Volker" und seinen Kollegen gehören für Flachsmarkt-Fans unbedingt dazu. Nicht einfach, den flotten Werbesprüchen der geübten Marktschreier zu widerstehen.

 Würzen den Flachsmarkt in Goch: Die Marktschreier der Marke "Aal-Volker".

Würzen den Flachsmarkt in Goch: Die Marktschreier der Marke "Aal-Volker".

Foto: Gottfried Evers

Bei sieben oder acht Grad Celsius gehen die Blicke der Besucher zu den Ständen mit warmen Socken und Mützen. Die Auswahl ist immens: Mit Angorawolle, Schurwolle, Kaschmir, günstiger mit reichlich Polyamid oder Baumwolle, ist für jeden Anspruch der geeignete Fußwärmer vorhanden. Ebenso verhält es sich mit den Mützen in Kappen- oder Hutform, aus Filz, Leder oder Stoff. Mit kaltem Kopf muss niemand den Flachsmarkt verlassen.

Während in vier Wochen, beim traditionell zweiten Flachsmarkt im Jahr, die adventlichen Kränze und Gestecke ein großes Thema sein werden, gab es gestern Grabschmuck zu Allerheiligen und vieles, was den trüben November freundlicher machen soll - zum Beispiel Stoffe in allen Sorten. Ebenso wie die Gemüsehobel, Salatschleudern, Fleckenmittel oder Kochtöpfe, in denen nichts anbrennt und alles schonend gegart wird. Oder Bürsten: Olaf Baumgardt kommt regelmäßig zum Flachsmarkt, um seine Besen und Bürsten für Bad, Küche, Kamin oder Parkett abzusetzen. Der Typ mit der Biberfellmütze, der Kauknochen für Hunde verkauft, der bunt gekleidete Schuhputzer, "Aal-Volker", der morgens um neun am Handy eines Seniors dessen Frau erklärt, was dieser gleich nach Hause bringen wird, ein Stand mit Kinderspielzeug - alles wie gehabt. Und doch jedes Mal wieder schön.

(RP)
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