Weeze Weezes Geschichte in Text und Bild

Weeze · Der Arbeitskreis präsentiert die 16. Ausgabe des Jahrbuches für Weeze. Dabei bleibt erstmals der Platz des verstorbenen Vorsitzenden leer. Kurt van Hall hatte aber bis zu seinem Tod noch an dem aktuellen Heimatbuch mitgeschrieben.

 Die Autoren und Mitarbeiter des Jahrbuches stellten sich gestern zum Gruppenfoto auf.

Die Autoren und Mitarbeiter des Jahrbuches stellten sich gestern zum Gruppenfoto auf.

Foto: Seybert

Die Vorstellung des 16. Jahrbuches für Weeze hatte für Barbara Naus und Hans-Gerd Vrede vom Arbeitskreis Heimatgeschichte eine besondere Bedeutung. Erstmals seit Erscheinen der ersten Ausgabe im Jahr 2001 blieb der Stuhl des Vorsitzenden während der Präsentation leer. "Kurt van Hall hat noch wenige Tage vor seinem Tod 'das etwas andere Vorwort' angeliefert", berichtete Barbara Naus. Ihren Nachruf auf den engagierten, langjährigen Mitstreiter in Sachen Weezer Heimatkunde fügte sie in den ersten Seiten des jüngsten Bandes ein.

 Barbara Naus und Hans-Gerd Vrede präsentieren den 16. Band aus der Reihe "Weezer Geschichte".

Barbara Naus und Hans-Gerd Vrede präsentieren den 16. Band aus der Reihe "Weezer Geschichte".

Foto: Markus van Offern

Das Weiterblättern macht dann nicht nur für Weezer Bürger Lust auf mehr, Lust aufs Weiterlesen. Geschichte und Geschichten, Unternehmen und Menschen aus dem Heimatdorf werden von den insgesamt 40 Autoren in 62 Beiträgen teils neu beleuchtet, historisch aufbereitet. Heinz Willi Knechten erinnert beispielsweise an den prominenten Besuch der Queen auf Laarbruch im November 1990. Im Beitrag "Als der Kirchturmhahn zum neuen Leben erwachte und ein Kreuz vom Himmel fiel" beschreibt Ilka Janssen nicht nur jene Bauarbeiten an der Pfarrkirche. Sie erwähnt, dass sich ein Außenkreuz von der Apsis löste und "von oben herabstürzte. Wie durch ein Wunder wurden keine Personen verletzt". Am verbotswidrig geparkten Pkw des ehemaligen Ratsherrn Peter Buscher entstand ein erheblicher Sachschaden.

Und dann gibt es jene Zufälle, die nur das Leben schreibt: Eine Feldpostkarte vom 3. Januar 1942, von der Prager Botschaft im Dezember 2015 ans Weezer Meldeamt zurückgeschickt, führt zur Familie einer 99-jährigen Weezerin. Johanna Feldkamp rekonstruierte für den Autor Franz-Josef Hetjens, dass sie die Verfasserin jener Feldpostkarte war, die bei einer Haushaltsauflösung in Tschechien auftauchte.

In den Kapiteln über das Vereinsleben vermischt sich alte und jüngste Geschichte wie etwa die des Thalia Theatervereins, der die Festkettenträger für die Weezer Kirmes 2016 stellt. Sogar die kleinen Weezer und Wember finden sich im blauen Buch wieder. Wember Kieselsteinkinder erkundeten in diesem Frühjahr zwei Wochen lang den Wald. Es gab ein Tanztheater der Grundschule Marienwasser, das Projekt "Im Farbenrausch".

Barbara Naus und Hans-Gerd Vrede sind stolz darauf, dass die kurzweilige Lektüre immer noch zum erschwinglichen Preis von nur zehn Euro den Besitzer wechselt: "Alle Leute sollen es sich leisten können. Unsere Mitglieder bekommen es ohnehin als Jahresgabe. Wir haben gerade während der Einweihung des neuen Bürgerhauses das 100. Mitglied geworben", erklärt Hans-Gerd Vrede. Barbara Naus betont: "Wir können unser Buch aber nur so günstig anbieten, weil Autoren, das Redaktionsteam, weitere Mitwirkende rund um die Produktion auf ein Honorar verzichten und wir von drei Sponsoren unterstützt werden."

Das Weezer Geschichtsbuch 2016, das in einer Auflage von 1100 Stück erscheint, wird unter anderem in verschieden Läden des Ortes, auf dem Weezer Weihnachtsmarkt, bei Vorstandsmitgliedern und Buchhandlungen in Goch, Kevelaer und Geldern angeboten.

(mk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort