Weeze Weezer bringt erstes Rap-Album raus

Weeze · Migel Tomassi aus Weeze hat sein Ingenieursstudium an den Nagel gehängt, um Musik zu machen. Jetzt hat der 21-Jährige seine erste Platte herausgebracht: "Extraplatz".

 Der 21-jährige Migel Tomassi mit seinem Album. Das Rappen ist für ihn zur Hauptsache geworden - ein Drang, dem er einfach nachgeben muss. Dafür hat er sein Studium nach drei Semestern abgebrochen, hat sich zum Geldverdienen einen Job im Restaurant gesucht und steckt nun seine Energie in seine Kunst.

Der 21-jährige Migel Tomassi mit seinem Album. Das Rappen ist für ihn zur Hauptsache geworden - ein Drang, dem er einfach nachgeben muss. Dafür hat er sein Studium nach drei Semestern abgebrochen, hat sich zum Geldverdienen einen Job im Restaurant gesucht und steckt nun seine Energie in seine Kunst.

Foto: Seybert

"Gebt mir meinen Extraplatz", lautet das Motto des Rap-Albums. Dabei hat Migel Tomassi, Künstlername "Mig" sich das, was er bisher erreicht hat, zäh erarbeitet. Und zwar nicht von einem Extraplatz aus, sondern auch dann, wenn's schwierig wurde. Jetzt hat der 21-Jährige sein erstes Album aufgelegt.

Der Rapper ist aufgewachsen in Weeze. Danach ist er in Goch auf das Gymnasium gegangen, um im zehnten Schuljahr auf das Berufskolleg in Geldern zu wechseln. Dort machte er sein Fachabi in Metalltechnik mit einem Schnitt von 1,8.

Drei Semester lang hat er anschließend Ingenieurwissenschaften in Aachen studiert. Schon in dieser Zeit hat er Musik gemacht. "Es wurde zu einem wirklichen Drang", beschreibt Mig sein Gefühl zum Rap. Gegen den Rat aller Menschen aus seinem Umfeld, trotz deren Meinung, dass das ein Fehler wäre, brach er sein Studium ab.

In Aachen ist er trotzdem geblieben. Aber mit seiner Heimat fühlt er sich deshalb nicht weniger verbunden: "Ich hab mein Herz am Niederrhein", sagte Mig. Er suchte sich nach dem Abbruch seines Studiums einen Vollzeitjob im Restaurant und produzierte daneben seine Platte.

"Extraplatz" heißt sie und bietet elf Songs. Er bediene eine eigene Rubrik mit seinen selbst geschriebenen Stücken, so Mig. Mit seinem Album will er einen Gesamteindruck von sich selbst geben. Wichtig ist ihm, dass der Hörer ihn ein Stück kennenlernen kann. Und gleichzeitig will er seine Message nicht explizit und stumpf wiedergeben, sondern sie eher nebenbei in seine Texte einfließen lassen.

Am Ende sei es seine höchste Priorität, Inhalte zu vermitteln, sagt Mig. Und, seine Erfahrungen mit anderen Menschen zu teilen. Dabei geht es ihm auch um sehr persönliche Erlebnisse.

So zum Beispiel in seinem Song "Nie verändert", dem vierten Titel auf der Platte. Darin geht es um seine Familiengeschichte - um einen Gefängnisaufenthalt seines Vaters in der Zeit, als Migel noch ein Kind war. Die Umstände waren schwierig, aber seine Mutter hat Migel und seine kleine Schwester trotzdem bei allem unterstützt. Die Kinder waren trotz der Lage der kleinen Familie immer glücklich, und durch seine Mutter bekam Migel Ehrlichkeit und gutes Benehmen vermittelt.

Heute als Erwachsener spricht er davon, dass er immer ein liebevolles Elternhaus gehabt hat. Wahrscheinlich liegt es genau daran, dass er sehr viel Wert auf die Familie legt. Die habe ihn am meisten geprägt, sagt er.

Und natürlich bleibt das Thema Frauen und Liebe nicht unberührt. Im Song "Nach dir" spricht Mig davon, dass es auch nach negativen Erfahrungen wieder in eine positive Richtung gehen kann.

Auf seinem Album verbindet er Rap mit Gesang. Dafür holte er die Sänger Chris Tshisumpa und Cemre Polat mit ins Boot.

Die ganze Platte ist selbstständig produziert, ohne Bindung an ein großes Label. Aufgenommen wurde sie einem Tonstudio nahe Aachen. Und erhältlich ist die CD jetzt bei Amazon, und auch auf den gängigen Streamingplattformen kann man die Musik von Mig hören.

(RP)
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