Kevelaer Vos geht in den Ruhestand

Kevelaer · In einer Feierstunde im Kevelaerer Konzert- und Bühnenhaus ist Franz-Josef Vos, Vorstandsmitglied der Volksbank an der Niers, aus dem Berufsleben verabschiedet worden. Nun will der Wettener sich vor allem der Familie widmen.

Vor 27 Jahren hätte sich Franz-Josef Vos einen Abschied mit Glanz und Gloria kaum vorstellen können. Damals war der 34-Jährige unter schwierigen äußeren Bedingungen Vorstandsmitglied der Volksbank Kevelaer geworden. Zeit zum Einarbeiten gab es nicht, es war ein Sprung ins kalte Wasser. Ulrich Wolken, seit damals Vos' Weggefährte, erinnerte gestern Abend an diese Zeit. Die Volksbank an der Niers hatte zu einer Feierstunde ins Konzert- und Bühnenhaus eingeladen, um Franz-Josef Vos in den Ruhestand zur verabschieden.

"Wir mussten schnell ran", erzählte Wolken in seiner Rede. "Wir haben mit dem Vorstand zwei Fusionen gemeistert", erinnerte Wolken. "Unsere Arbeit war geprägt von Kontinuität." Das "Duett" habe gut funktioniert. Vos sei immer "der Fels in der Brandung" gewesen. Auch der Betriebsratvorsitzende der Volksbank an der Niers, Hans-Theo Vermeulen, lobte Vos' Unaufgeregtheit: "Der coolste Typ im Vorstand nimmt Abschied."

Zuvor hatten Aufsichtsratvorsitzender Peter Küppers und Werner Böhnke, Vorstandsvorsitzender der WGZ Bank AG, die Verdienste von Vos gewürdigt. "Sie haben der Volksbank ein Gesicht gegeben, an das man sich gern erinnert", sagte Böhnke. "Wenn die Pflicht rief, gehörten Sie nie zu den Schwerhörigen." Böhnke überreichte Vos die Ehrennadel in Gold des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbandes. "Ich nehme Abschied von von Lebensinhalten, die mich geprägt haben", sagte Vos. Die langjährigen Beziehungen zu Kollegen und Kunden müsse er nun loslassen. "Das fällt mir nicht leicht." Persönliche Begegnungen und Vertrauen seien in seinem Berufsleben wichtig gewesen. Zu Ulrich Wolken gewandt, sagte er, halb scherzhaft: "Es wäre schön, wenn wir uns auch weiterhin sehen, ohne dass ich einen Kredit bei der Volksbank aufnehmen muss."

Nicht nur der Banker Franz-Josef Vos wurde in den Ansprachen erwähnt. Auch der Musikliebhaber und der Heimatfreund kamen vor. Vos engagiert sich in der Heimatstiftung der Volksbank, die viele Projekte gefördert hat. In seiner Heimatortschaft Wetten ist er im Vereinsleben eine feste Größe. 2004 trug er die Festkette der Geselligen Vereine. Im Ruhestand will sich der 60-Jährige vor allem seiner Familie widmen. Eines seiner nächsten Ziele: "Ich warte auf den ersten Milchzahn meines Enkels."

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(RP)
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