Kevelaer Volltreffer aus Berendonk

Kevelaer · Die Geselligen Vereine aus Kevelaer feierten ihren Heimatabend und stellten ihre neue Festkettenträgerin vor: Es ist Jungschützenmeisterin Erika Boland von der Franziskus-Bruderschaft Berendonk.

"Mit eurer Wahl habt ihr mitten ins Schwarze getroffen", war die doppeldeutige Meinung des letztjährigen Festkettenträgers und Präsidenten der Geselligen Vereine, Lambert Janshen, beim Heimatabend im prall gefüllten Knoasesaal. Er ließ das vergangene Jahr unter dem Motto "Wir sind Wetten" noch einmal bildhaft Revue passieren. Der festgebende Verein zur Kirmes ist in diesem Jahr die St. Franziskus-Bruderschaft Berendonk, deren Mitglieder ihre Jungschützenmeisterin Erika Boland zu ihrer neuen Festkettenträgerin wählten.

Die wiederum ernannte ihre Schwägerin Anke Boland zu ihrer Adjutantin, was ebenfalls als ein "Volltreffer" gewertet wurde. "Schritt für Schritt – alle ziehen mit" ist das Motto des Vereins, der sich mit Berendonk-Symbolen durch Dieter Boland und Manfred Nilkens witzig vorstellte. Da wurden das Ortsschild, Fahnen, die Chronik und Eriken in den Saal getragen. Symbolisch dienten Steine für das Ehrenmal, ein Vogelkäfig für das "Vogelputzen" oder Kegel für das Kegelturnier.

Nach der musikalischen Eröffnung durch den Musikverein Eintracht und der Begrüßung durch Georg Krahnen, führte Jens Kösters durch das abwechslungsreiche Programm. "Gemeinsam Flagge zeigen", meinte Bürgermeister Axel Stibi, "ist beim Heimatabend als herausragendes Ereignis für den Zusammenhalt unendlich wichtig." Der Heimatausschuss unterhielt das Publikum mit einer Gerichtsverhandlung, wie sie sich Anno 1881 zugetragen haben könnte. Als Richter hatte Hans Langenberg mit dem Angeklagten Joachim Janshen, dessen Geliebter Annetrud Smeets, dem Zeugen Heinz Peters, Schreiber Norbert Brauers und Verteidiger Matthias Hendrix viel zu tun.

Als neuer Vorsitzender des Kirchenchors Cäcilia hatte Franz-Josef Vos eine musikalische Humoreske von Franz von Suppé als "Luststück" auf die Bruderschaft umgeschrieben. Der Chor imitierte in der wohlklingenden Melodie auch Instrumente, Bernarde Vos sang den Solopart. Das begeisterte Publikum erheischte sich mit dem Vereinslied "Wir sind von Cäcilia" eine Zugabe.

Als Mundartbeitrag las Maria Mevissen zwei Gedichte von Hiematdichter Johann Kösters: "Ons Klock" und "Ons Land". Und weil "Tradition nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme ist", wie Wilfried Quinders für die Dorfgemeinschaft zitierte, wurde neben dem Wettener Heimatlied "Wette" auch das Berendonker Heimatlied von Charly van Bebber aus 1989 gesungen. "Heimat ist der Raum, der den Menschen umfängt und trägt", in Wetten trifft das voll und ganz zu.

(RP)
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