Kevelaer Volksbank geht optimistisch ins Jahr

Kevelaer · Neujahrsempfang im Seepark Geldern: Vor mehr als 300 Gästen aus dem gesamten Geschäftsgebiet zwischen Pfalzdorf und Wankum zog der Vorstand Bilanz und wagte einen positiven Ausblick.

300 Gäste waren in den Seepark Geldern gekommen.

300 Gäste waren in den Seepark Geldern gekommen.

Foto: Seybert

Den persönlichen Kontakt zu den Kunden weiter aufrecht erhalten und sich gleichzeitig technisch für die mehr und mehr digitalisierte Zukunft aufstellen - so könnte das Fazit ausfallen, das Volksbank-Vorstand Wilfried Bosch gestern in Geldern zog. Gleichzeitig schaute er für das Unternehmen optimistisch in das kommende Jahr, vor dem ihm wegen "unserer soliden Basis" nicht bange sei.

Nachdem Bosch, sein Vorstandskollege Johannes Jahnsen sowie Aufsichtsratsvorsitzender Peter Küppers alle Gäste persönlich per Handschlag begrüßt hatten, ging der Sevelener ans Rednerpult und ließ das vergangene Jahr Revue passieren. "2015 war in vielerlei Hinsicht ein aufregendes und aufgeregtes Jahr", so Bosch zu Beginn. Als Beispiel nannte er die Berg- und Talfahrt des Deutschen Aktienindexes (Dax). Trotz des Auf und Abs legten die Kunden angesichts des Niedrigzinsniveaus immer öfter ihr Geld in Aktien und Investmentfonds an. Eine Strategie, die angesichts der Verzinsung des Gesparten auf der Hand liegt. Bosch: "Konnte ein Sparer in den 90er Jahren bei einer Verzinsung von vier Prozent sein Kapital inklusive Zinseszins nach rund 18 Jahren verdoppeln, würde er dafür heute - 0,5 Prozent Verzinsung zugrunde gelegt - gut 140 Jahre brauchen." Bosch empfiehlt daher, dass die Kunden bei der Geldanlage umdenken sollten: "Vom Sparer zum Geldanleger."

Dann brachte Wilfried Bosch die dazu passenden Zahlen, die das schon vielfach veränderte Kundenverhalten untermauerten. Die Geldanlagen beim eigenen Partner Union Investment seien um rund 17 Prozent auf 300 Millionen Euro gestiegen. Das gesamte Anlagevolumen der Kundschaft inklusive der Genossenschaftspartner betrage inzwischen 2,2 Millionen Euro, wovon 1,6 Milliarden auf die Volksbank an der Niers selbst entfielen. Die Ausleihungen beliefen sich im vergangenen Jahr auf 1,8 Milliarden Euro - hier beträgt der Eigenanteil 1,4 Milliarden Euro.

Bei all den guten Zahlen, für die er den 450 Mitarbeitern dankte, streifte Bosch nur kurz die "Zusammenlegung von Filialen", für die sich die Volksbank 2015 auch manche verbale Ohrfeige eingefangen hatte. Doch angesichts niedriger Zinsen müsste die Volksbank halt sehr genau auf das Verhältnis von Kosten und Nutzen achten und im Interesse aller Mitglieder abwägen, welche Geschäftsfelder und Dienstleistungen weiter angeboten würden und welche nicht, sagte er. Zumal sich das Kundenverhalten durch die mehr und mehr digitalisierte Welt (Online- und Mobile-Banking) ändere und hier auch investiert werden müsse. Als Beispiel nannte er auch das Internet-Portal "niersfunding" (die RP berichtete), das für die digitale Vernetzung, aber auch das gesellschaftliche Engagement des Kreditinstituts gleichermaßen stehe.

Abgerundet wurde die Veranstaltung der Volksbank durch Musik sowie einen Gastvortrag des Trendforschers Harry Gatterer. Sein passendes Thema: "Digitales Leben in der Zukunft".

(RP)
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