Kevelaer Völkerverständigung mit Stoffbällen

Kevelaer · KSB Kleve und Seniorenbeirat veranstalteten ein integratives "Crossboccia"-Zusammensein im Petrus-Canisius-Haus. Den Gästen gefiel die Aktion, die mehr Besucher verdient hätte.

 Crossboccia ist die Weiterentwicklung von Boccia und wird mit robusten Stoffbällen gespielt.

Crossboccia ist die Weiterentwicklung von Boccia und wird mit robusten Stoffbällen gespielt.

Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

Am Dienstagnachmittag fand ein gemütliches Zusammensein im Petrus-Canisius-Haus statt, bei dem Senioren und Flüchtlinge eingeladen waren, sich kennen zu lernen und zusammen "Crossboccia"-Kugeln zu werfen. Doch warum ausgerechnet dieses Spiel? "Weil es auf diese Art für verschiedene Leute einfacher ist in Kontakt zu treten", fand Marcel Ernst, Sportjugendvorsitzender des Kreissportbundes (KSB) Kleve.

Dieser hatte nämlich vor Weihnachten den Seniorenbeirat in Kevelaer angesprochen, um gemeinsam mit dem Beauftragten der Stadt für Flüchtlinge, Heinz-Josef Theunissen, sowie dem Mitsponsor AOK Kleve dieses Gemeinschaftsfest zu veranstalten.

 Zielgenauigkeit war bei dem unterhaltsamen Wettbewerb im Petrus-Canisius-Haus gefragt.

Zielgenauigkeit war bei dem unterhaltsamen Wettbewerb im Petrus-Canisius-Haus gefragt.

Foto: Seybert

Denn "bei Crossboccia braucht man nicht groß miteinander zu reden, sondern kann direkt zusammen Spaß haben", erklärte Marcel Ernst. "So kann man sich schnell näher kommen und eine Verbindung aufbauen. Es bringt Leute in Bewegung und kann überall von jedem gespielt werden." Deshalb gab es auch kein Turnier oder Gewinner, sondern einfach nur ein gemütliches Miteinander beim lockeren Ballwerfen.

Cross Boccia ist die Weiterentwicklung des Boccia-Sports. Quasi die Variante für drinnen. Cross Boccia wird mit robusten Stoffbällen gespielt, die mit Granulat gefüllt sind. Die kunterbunten Bälle bleiben auch auf unebenem Untergrund liegen. Damit kann der komplette Raum als Spielfeld genutzt und einbezogen werden. Für die leckere Stärkung zwischendurch hatten die Frauen des Seniorenbeirates wieder Kuchen und Knabbereien zur Verfügung gestellt.

Schade war nur, dass die Resonanz sich in Grenzen hielt. Während der ersten Stunde kamen knapp zehn Flüchtlinge vorbei. Insgesamt waren es am Ende fast 20 Asylsuchende. Mit den etwa 20 Leuten vom Seniorenbeirat, dem KSB und anderen Helfern waren insgesamt etwa 40 Leute bei dem Zusammentreffen dabei. Norbert Käfer, stellvertretender Vorsitzender des KSB Kleve, sah das ganze relativ locker: "Das sind ja noch die Anfänge, vielleicht sind beim nächsten Mal ja mehr Leute da."

Doch so schnell wird das "Crossboccia"-Treffen laut Seniorenbeirat auf diese Art und Weise nicht wiederholt werden. Obwohl man sich mehr Zulauf gewünscht hatte, tat das der Freude keinen Abbruch. Alle Anwesenden hatten dafür umso mehr Spaß. Manfred Jacobs etwa spielte gemeinsam mit einigen Flüchtlingen und fand die gesamte Aktion "sehr schön, denn so entstehen aktiv Kontakte".

Auch den Asylsuchenden gefiel es: "Das ist ganz toll", lobte Fade Engae (19), für den es ruhig öfter "Crossboccia" geben könnte und "auch die Freunde, die ich mitgebracht habe, fanden es ganz toll".

Am Ende des Tages gab es sowohl für die Senioren, als auch die Flüchtlinge jeweils drei Ball-Spielsets zum Mitnehmen. Denn auch wenn die Aktion an sich vielleicht nicht so schnell wiederkommt, können nach diesem gut gelaunten Miteinander die Teilnehmer selber den Spielspaß und die erlebte Interaktion an andere weitergeben.

(cnk)
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