Kevelaer Verkehrserziehung mit viel Rhythmus

Kevelaer · Vorschulkinder und Erstklässler bekamen im Konzert- und Bühnenhaus musikalisch von Rainer Niersmann wichtige Tipps mit auf den Weg. Knapp 200 Kinder nahmen an der Veranstaltung teil. Höhepunkt war der Stunt von Ei-Man.

 Mit viel Bewegung zur Musik wurden die Kinder geschult, wie sie am sichersten durch die Stadt kommen.

Mit viel Bewegung zur Musik wurden die Kinder geschult, wie sie am sichersten durch die Stadt kommen.

Foto: Gottfried Evers

Es ist schon gewagt, so ein Sprung in die Plastikschüssel aus anderthalb Metern. Um den besonderen Moment auf die Spitze zu treiben, wird laut der Countdown im Kevelaerer Konzert- und Bühnenhaus gezählt. "Zehn, neun, acht ...", schallen die Rufe der Vorschulkinder und Erstklässler durch den Raum. Ein Trommelwirbel, und schon landet das Ei in der Schüssel.

"Das ist ein echtes", lauten die erstaunten Rufe der jungen Zuschauer, als sich der glitschige Inhalt in der Schüssel breit macht. Kurz vorher hatte Kinderliedermacher Rainer Niersmann das Hühnerei samt kleinen Helm in die Schüssel fallen lassen. Passiert ist dabei nichts. Das Ei blieb heil. Niersmann verpackt das Gesehene in ein Lied, einen Blues. Denn das Ei war nur Mittel zum Zweck. So ein Helm schützt nämlich nicht nur ein Hühnerei, sondern auch den Kopf. "Wenn ich Fahrrad fahre, fahre ich lieber mit Helm", lautet der Liedtext. "Lieber mit Helm" intonieren die Mädchen und Frauen im Saal, "Oh, Baby" singen die Jungs. Zum Mitmachen, Mitklatschen braucht der Liedersänger niemanden auffordern. Das Programm ist ein Selbstläufer.

Der Kiwanis-Club Gelderland, die Volksbank an der Niers und Kevelaer Marketing hatten zur musikalischen Verkehrserziehung mit Rainer Niersmann Kevelaerer Kindergärten und Grundschulen eingeladen. Knapp 200 Kinder hatten sich auf den Weg zum Konzert- und Bühnenhaus gemacht, Kinder aus dem Kindergarten Kervenheim, dem Kindergarten St. Antonius Kevelaer, Kindergarten Sternschnuppe, dem Jona-Kindergarten, der Kita St. Antonius Wetten, Kindergarten Sankt Peter Wetten und der St.- Hubertus-Schule.

"Ich fand das für den Einstieg gut", sagt Bernd Pool vom Kevelaer Marketing über die Anzahl der teilnehmenden Kinder. "Wir hätten aber noch Luft nach oben gehabt." Im Kevelaerer Konzert- und Bühnenhaus waren noch Plätze frei. Die Veranstaltung kam bei den Kindern sehr gut an, die machten lautstark mit und lernten ganz nebenbei noch jede Menge über das richtige Überqueren der Straße, unaufmerksame Erwachsene, die im Auto frühstücken statt auf den Verkehr zu achten, und wie man es richtig macht. "Ich zeige euch einen tollen Trick, um den anderen Verkehrsteilnehmer zu erinnern, dass man da ist", sagt Niersmann. Der Trick, das sind helle Kleidung, Warnweste und Reflektoren, die der Liedermacher aus seinem Koffer hervorzaubert. Ganz nebenbei und mit viel Musik lernen die Kinder noch, wo rechts und links ist, dass man in einer Spielstraße nur Schrittgeschwindigkeit fahren darf, und dass es manchem Autofahrer schwer fällt, das einzuhalten. Die Botschaft ist klar: Aufpassen tut not im Straßenverkehr.

Alle Tipps wurden in Lieder mit flottem Rhythmus verpackt, so dass manches haften bleibt. Schön war auch, dass die Verkehrserziehung, keine Ein-Mann-Veranstaltung blieb, sondern immer wieder Kinder nach vorne durften, sei es als Ampelmännchen in roten und grünen Umhängen und passenden Käppis oder um zielsicher zu zeigen, wie man richtig eine Straße überquert. Hören, schauen, gehen, auch das wurde musikalisch verpackt.

"Es war erstmals, aber ich denke nicht letzmalig", zieht Pool eine positive Bilanz und blickt in die Zukunft. Am Ende bekam jedes Kind eine CD mit Liedern aus dem Verkehrserziehungsprogramm zum immer wieder Anhören und Lernen.

(RP)
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