Kevelaer Tiere haben Spaß im Hochwasser

Kevelaer · Während die Lage am Rhein in manchen Abschnitten bedenklich wird, ist die Situation an der Niers noch entspannt. Die Scheitelwelle soll bereits durch sein und die Pegel werden in den kommenden Tagen wohl wieder fallen.

 Imposanter Anblick im Tierpark Weeze. Damwild läuft in großen Sprüngen über die überfluteten Wiesen. Was dramatisch aussieht, ist Normalität zur Hochwasserzeit. Die Tiere haben genug trockene Flächen, um sich zurückzuziehen, genießen es offenbar aber auch, durchs Wasser zu laufen.

Imposanter Anblick im Tierpark Weeze. Damwild läuft in großen Sprüngen über die überfluteten Wiesen. Was dramatisch aussieht, ist Normalität zur Hochwasserzeit. Die Tiere haben genug trockene Flächen, um sich zurückzuziehen, genießen es offenbar aber auch, durchs Wasser zu laufen.

Foto: Evers

In der Vergangenheit gab es immer mal wieder aufgeregte Anrufe bei der Gemeinde Weeze, wenn die Niers über die Ufer getreten ist. Die Hirsche und Rehe im Tierpark standen dann nämlich teilweise im Wasser. Mancher glaubte da, die Tiere seien in Gefahr. Doch die Vierbeiner haben genug trockene Flächen auf ihrem Gelände und gehen öfter freiwillig ins Wasser, offenbar haben sie daran Gefallen gefunden. Wer derzeit die Anlage besucht, kann gut beobachten, wie viel Spaß manches Tier offenbar mit dem Wasser hat, wenn es mit Schwung über die überfluteten Flächen flitzt.

 In der Nähe von Haus Te Gesselen in Wetten ist die Niers mit Schleifen vergrößert worden. Hier verteilt sich der Fluss jetzt über eine größere Fläche, was die Pegel entlastet.

In der Nähe von Haus Te Gesselen in Wetten ist die Niers mit Schleifen vergrößert worden. Hier verteilt sich der Fluss jetzt über eine größere Fläche, was die Pegel entlastet.

Foto: Latzel

Auf jeden Fall ist die aktuelle Hochwasser-Situation für die Gemeinde Weeze noch völlig entspannt, wie Peter Smits von der Verwaltung erläutert. "Alles ist relaxed, die Lage ist völlig entspannt. Nur wenn das Wasser noch weiter steigen würde, müssten die Esel in einen anderen Bereich gebracht werden", berichtet er. Im vergangenen Jahr sei das Wasser deutlich höher gestiegen. Die Wege seien noch frei. Auch Anrufe besorgter Bürger habe es bislang nicht gegeben. Die aktuelle Situation hat sogar eine positive Seite: So ist genau zu sehen, wo das Wasser bei Hochwasser hinfließt und wo es trocken bleibt. Wichtige Informationen für eine mögliche Erweiterung des Tierparks.

Während am Rhein langsam die Alarmglocken schrillen, blieben die Verantwortlichen an der Niers also entspannt. "Wir haben absolut keine dramatische Situation, es ist einfach ein der Jahreszeit entsprechendes Hochwasser", sagt Margit Heinz vom Niersverband. In der Region gibt es zwei Pegel: einer in Weeze, der andere in Goch. In Weeze war gestern mit 1,70 Meter die mittlere Hochwassermarke von 1,75 Meter fast erreicht, in Goch lag der Pegel mit 1,55 Meter genau auf dem mittleren Hochwasser. Da an Ober- und Mittellauf der Niers die Pegel bereits zurückgehen, wird erwartet, dass die Scheitelwelle inzwischen durch ist. Uferweg und Wiesen seien teilweise überschwemmt, aber auch das sei normal für diese Jahreszeit, sagt Margit Heinz.

Es zeige sich derzeit auch die positive Auswirkung der Renaturierung. Im vergangenen Jahr ist die Niers bei Wetten verbreitet und mehr Rückhaltefläche geschaffen worden. In der Nähe des Hauses Te Gesselen verteilt sich das Wasser aus dem Flussbett jetzt auf die seitlich angelegten Schleifen. Damit gibt es mehr Platz für das Wasser, was den Pegel entlastet. Da die Niers keine Deiche hat, ist das die Möglichkeit, regulierend auf den Fluss einzuwirken.

Schifffahrt gibt es auf der Niers ohnehin nicht. Auch gepaddelt wird derzeit wohl kaum. Ohnehin gibt es auch bei Hochwasser kein Paddelverbot. Im Sommer sei einmal eine kritische Marke erreicht worden, da habe man die Paddler gebeten, das Fahren auf dem Fluss zu unterlassen.

(zel)
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