Kevelaer Südamerikanische Gitarrenklänge auf dem Gut Neuenhof

Kevelaer · Der Klever Konzert-Gitarrist Thomas Geisselbrecht ist fasziniert von der Musik aus Südamerika, "denn sie ist einfach so lebendig und transportiert so unglaublich viele Gefühle". Das führte er auf Gut Neuenhof in Twisteden mit Werken mehrerer Komponisten vor. Den Anfang machte Augustin Barrios Mangoré, dessen in Brasilien entstandene Musik noch sehr volkstümliche Züge hat, aber dadurch auch mit ihrem lockeren Schwung prächtig unterhielt und in diesem Fall für einen wunderbaren Einstieg in die gut einstündige Vorführung sorgte.

 Aus Kleve kam Thomas Geisselbrecht mit seiner Gitarre auf den Neuenhof in Twisteden.

Aus Kleve kam Thomas Geisselbrecht mit seiner Gitarre auf den Neuenhof in Twisteden.

Foto: mvo

Weiter ging es mit Heitor Villa Lobos. Geisselbrecht weiß, "dass die Art von Musik der Gitarre einfach sehr liegt". Dass die Stücke, welche er am Samstag gut 30 Zuhörern präsentierte, chronologisch sortiert waren, "ist mir erst später aufgefallen, nachdem ich das Programm bereits aufgestellt hatte". Aber so konnten auch Laien die akzentuierte Entwicklung der von tiefen Emotionen getragenen Klänge nachempfinden und sehen, dass die akustischen Gefühlswelten über die Jahre immer differenzierter wurden. Es folgten Kompositionen von Antonio Lauro, der vor allem die lebhaften, die energiegeladenen Töne ausgewählt hatte. Beschwingte Rhythmen und direkt in die Beine gehende Klänge waren da an der Tagesordnung.

Ganz anders als bei Astor Piazzolla, dem letzten Musiker, aus dessen Werken Geisselbrecht seinem Publikum vorspielte. Piazzollas Werke sind düster, melancholisch und zwischendurch immer wieder sehr sprunghaft. Wechselnd zwischen Agonie und Ermattung, Aufbegehren und Frustration. Viel Traurigkeit schwingt in diesen Stücken mit, die dem Konzert einen nachdenklichen Abschluss bescherten.

Das ganze Erlebnis war eine kleine und wunderbare Einführung in die Musik Südamerikas und führte gekonnt deren Vielseitigkeit vor Augen. Die bewusst kurz gehaltenen Segmente, die Geisselbrecht vorgetragen hatte, waren dabei genau richtig, damit Neulinge sich einmal in diese für viele noch unbekannte Welt einfühlen konnten.

Wer mehr von Thomas Geisselbrecht hören möchte, der hat am Samstag, 23. April, bei der neunten Niederrheinischen Gitarren-Nacht in Goch die Chance dazu. Mehr Informationen gibt es unter www.gin-niederrhein.com.

(cnk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort