Kevelaer Streetbasketballer erobern Kevelaer

Kevelaer · Am 19. Juni werden bis zu 400 sportbegeisterte Kinder und Jugendliche erwartet. Die Marienstadt ist eine Station bei der NRW-Streetbasketball-Tour. Austragungsort ist das Schulzentrum. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.

 Training für den großen Auftritt: Die Streetbasketball-Tour macht mit einem ihrer 16 Vorrundenturniere Station in Kevelaer.

Training für den großen Auftritt: Die Streetbasketball-Tour macht mit einem ihrer 16 Vorrundenturniere Station in Kevelaer.

Foto: Evers

Ein Korb, einen Ball, motivierte Spieler, viel mehr braucht es nicht für Streetbasketball. Am Montag, 19. Juni, sollen motivierte Schüler aus der Umgebung auf den Schulhof am Kevelaerer Schulzentrum stürmen und spielen, was das Zeug hält. Die Gesamtschule Kevelaer-Weeze ist einer von 16 Ausrichtern bei der 24. NRW Streetbasketball-Tour.

"Das ist ein Mammutprojekt", sagt Schulleiter Michael Cuypers. Denn erwartet werden 400 Schüler aus dem Umkreis, mit Betreuern und Zuschauern. Das sind Erfahrungswerte vom Turnier im vergangenen Jahr, das in Emmerich ausgetragen wurde. Zu den 400 kommen die eigenen Schüler. "Wir rechnen mit drei bis vier Mannschaften pro Klasse, bei 23 Klassen", zählt Kaan Arslan vor.

Der Schulleiter bezeichnet ihn lächelnd als "Basketballfreak". Er habe das Turnier für die Gesamtschule Kevelaer-Weeze an Land gezogen. Während seine Schüler der Klasse 7 c fleißig für das Turnier trainieren, erzählt der Sportlehrer. Er sei quasi der Basketballer unter den Sportlehrern, gibt er zu. Von klein auf habe ihn die Sportart begeistert und begleitet. Streetball, der auf dem Turnier gespielt wird, ist aber nicht Basketball. Jan von der 7 c macht mal schnell den Unterschied klar. "Streetball ist wie Basketball, nur mit einem Korb." Er mag es, dass draußen gespielt wird, nicht in der Halle, und dass nicht so viele Spieler auf dem Feld sind. "Gespielt wird drei gegen drei plus Auswechselspieler", erklärt Mitschülerin Lea. Anthony gefällt, dass es beim Spiel um Teamarbeit geht und um Fairness, denn einen Schiedsrichter gibt es beim Streetbasketball nicht.

Es sei wirklich so wie in den amerikanischen Filmen, erklärt Klassenlehrer Kaan Arslan. Eine Gruppe von Jugendlichen findet sich zusammen, teilt sich in zwei Gruppen, und es werden Körbe geworfen. "Auf der Straße gibt es keine Schiedsrichter", sagt der Sportlehrer noch. Und genau das, mache Streetbasketball pädagogisch wertvoll. "Der größte Vorteil ist, dass die Schüler eigenverantwortlich alles planen können", sagt Arslan. Und so ein Turnier setze noch eins obendrauf, wenn sie gegen Schüler antreten müssen, die sie noch nicht kennen. "Das stärkt das Selbstbewusstsein", sagt Arslan.

Ohnehin ist er voll des Lobes für genau diese Sportart. Total unterschiedliche Typen kämen zum Zug. "Es gibt den Schnellen, Flinken, der mit dem Ball unterwegs ist und der dann den Großen, Kräftigen unter dem Korb bedient. Ich sehe bei uns keinen Schüler, der nicht in diese Sportart reinpasst." Einen Unterschied sieht er allerdings darin, wie Mädchen und Jungs spielen. "Die Herren spielen körperbetonter. Die Mädchen sind viel, viel rücksichtsvoller. Wenn jemand hinfällt, helfen sie demjenigen auf. Die Jungs spielen einfach weiter", erklärt Arslan seine Beobachtung.

Im vergangenen Jahr hat die Gesamtschule Kevelaer-Weeze erstmals bei dem Turnier mit 70 Schülern teilgenommen. "Im vergangenen Jahr haben wir als Sportfachschaft bei der Schulleitung nachgefragt und offene Türen eingerannt", sagt Arslan. Nun findet das Turnier vor der Haustür statt.

Es ist noch einiges zu tun. Der Westdeutsche Basketballverband stellt die Korbanlagen für die neun Basketballfelder, die auf dem Schulhof für den einen Tag entstehen, zur Verfügung. Zum Beschweren müssen die mit 1400 Litern Wasser gefüllt werden. Da hilft die Feuerwehr. Und auch sonst sind viele Helfer am Start: Lehrer und Eltern an den Versorgungsstationen, Grillstand und Kuchentheke, die Malteser und der Schulsanitätsdienst der Realschule. An jeden Spielfeld stehen außerdem drei Schüler der Realschule als "Court-Watcher". Sie zählen die Punkte. Jedes Spiel dauert zehn Minuten, es sei denn, es werden vorher 16 Punkte erreicht. Pro Korb gibt es einen Punkt, war der Korbwurf außerhalb des Kreises erfolgreich, gibt es zwei Punkte. Die Schulen arbeiten übergreifend miteinander. Los gehen die Spiele am Montag, 19. Juni, um 14 Uhr. Zuschauer sind ausdrücklich erwünscht.

(RP)
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