Kevelaer Stimmgewaltig und abwechslungsreich

Kevelaer · Der Kevelaerer Männergesangverein 1896 füllte mit seinem Konzert die Clemenskirche. Mit dabei waren Sopranistin Annja Rossmann, das qbrass Ensemble und als Pianist Arjan van Baest. Das Publikum war begeistert.

 Die 63 Sänger des Männergesangvereins unter der Leitung ihres Dirigenten Tom Löwenthal schöpften aus ihrem reichhaltigen Repertoire und setzten abwechslungsreiche Akzente. Auch die Zuhörer hatten mehrmals Gelegenheit, zusammen mit dem Chor und den Instrumentalisten zu singen.

Die 63 Sänger des Männergesangvereins unter der Leitung ihres Dirigenten Tom Löwenthal schöpften aus ihrem reichhaltigen Repertoire und setzten abwechslungsreiche Akzente. Auch die Zuhörer hatten mehrmals Gelegenheit, zusammen mit dem Chor und den Instrumentalisten zu singen.

Foto: Gottfried Evers

Die Clemens-Kirche an der Sonnenstraße war absolut ausverkauft, und viele Besucher wussten genau, warum sie kamen: Das Adventskonzert des Kevelaerer Männergesangvereins 1896 ist ein beliebter vorweihnachtlicher Termin. "Ich sehe viele bekannte Gesichter", sagte der Sprecher des Chores zur Begrüßung. Die vielen Besucher wurden nicht enttäuscht, die 63 Sänger unter der Leitung ihres Dirigenten Tom Löwenthal schöpften aus ihrem reichhaltigen Repertoire und setzten abwechslungsreiche Akzente.

"La Réjouissance" aus der "Feuerwerksmusik" von Georg Friedrich Händel war zu Beginn vom Bläser-Ensemble qbrass aus Twisteden zu hören. "Händel komponierte es anlässlich des Friedensvertrages von 1748", informierte Vizedirigent Gerhard Löffler die Zuhörer. Frieden - das sei auch ein Weihnachtsthema, so Löffler. Eine Spezialität des Kevelaerer Männerchores sind liturgische Gesänge der Ostkirche. Zwei ausdrucksstarke Kostproben davon entfalteten in der guten Akustik der Clemens-Kapelle ihren Klang, entführten die Hörer in die ferne Welt von Byzanz. Weltlich beschwingt wurde es mit "Leise rieselt der Schnee". Dieses und viele andere Stücke begleitete der niederländische Dirigent und Komponist Arjan van Baest. Drei gefühlvolle Weihnachtslieder des Komponisten und Dichters Peter Cornelius (1824-1874) brachte die aus Kevelaer stammende Sopranistin Annja Rossmann zu Gehör. Das darauf folgende "Santo" des Männerchores setzte einen besonderen Höhepunkt. Das Werk des Norwegers Tore W. Aas brachte den Stimmen-Umfang des Chores zur Geltung, mit sichtlicher Freude wurde es vorgetragen.

Die Zuhörer hatten mehrmals Gelegenheit, mit dem Chor und den Instrumentalisten zu singen. Die großen, feierlichen Weihnachtslieder wie "Macht hoch die Tür" und "Oh, du Fröhliche" sorgten für stimmungsvolle Momente, besonders festlich wirkte hier die Begleitung durch das Bläser-Ensemble. Die Freude des Wiedererkennens verschaffte den Besuchern "Der kleine Trommlerjunge", dargeboten vom Chor, Arjan van Baest am Klavier und als Solist an der Trommel Matthias Kaenders von qbrass. Nachdenklich stimmte das erhabene Stück "Lobet den Herrn der Welt", denn Sprecher Gerhard Löffler wies darauf hin, dass dieses Musikwerk zur Hochzeitszeremonie von Lady Diana und Prinz Charles gespielt wurde. Der Chor trug es vor mit viel Gefühl und schöpfte seine klangliche Bandbreite voll aus.

Ihre Vielseitigkeit bewiesen die Sänger mit "Siyahamba" aus Südafrika und dem bekannten "Kum ba yah, my Lord". "Weihnachten" von Engelbert Humperdinck erklang lebendig in einem schön gesetzten Zusammenspiel von Annja Rossmann und Arjan van Baest. Das berühmte Adventslied "Maria durch ein Dornwald ging", das ursprünglich ein Wallfahrtslied war, sang die Solistin mit dem Chor zusammen in einem sehr feierlichen Satz von Karl Haus.

In einem Adventskonzert mit Bläsern darf "Tochter Zion" nicht fehlen. Das fünfköpfige Ensemble trug das bekannte Werk aus der Feder Georg Friedrich Händels instrumental und in voller Länge vor. Den Schlusspunkt setzte der Chor mit "Tollite hostias" (Bringet Opfer) aus dem Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saëns. Mit dem romantischen Stück zog der vielstimmige Chor noch einmal alle Register und erntete lang anhaltenden Applaus. Die Zuschauer hatten das Konzert mit viel Zwischenbeifall begleitet und forderten unmissverständlich Zugaben. Die Männer des KMGV wählten dazu spontan das Lieblingsstück "Santo", das sie jederzeit auch ohne Noten vortragen können.

(ath)
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