Kevelaer Stimmen erklingen zum Lob Gottes

Kevelaer · Im Rahmen des 375-jährigen Wallfahrtsjubiläums sangen acht Chöre bei ökumenischer Vesper. 250 Sänger waren dazu in die Marienbasilika gekommen. Romano Giefer, Chordirektor der Basilikamusik, gab den Takt an.

 Rund 250 Sänger hatten sich angemeldet, um gemeinsam bei der ökumenischen Vesper zu singen.

Rund 250 Sänger hatten sich angemeldet, um gemeinsam bei der ökumenischen Vesper zu singen.

Foto: Bischöfliche Pressestelle / Christian Breuer

Ganz leise, fast säuselnd tasten sich die Töne in die letzten Ecken der Basilika vor. Nur, wer genau zuhört, versteht den Ruf "Veni Sancte Spiritus" ("Komm, Heiliger Geist"). Die Augen von rund 250 Sängern vom Niederrhein, aus Westfalen und sogar aus Köln sind konzentriert auf Romano Giefer gerichtet. Der Chordirektor der Kevelaerer Basilikamusik steht am Pult neben dem Altar der Basilika, er weist den acht Chören, die in den Kirchenbänken sitzen, den richtigen Takt.

Auf sein Zeichen werden die Stimmen lauter, vereinen sich zu einem Klang, der wie ein warmer Sommerwind durch die Kirche hallt, mal anschwillt, dann wieder abflaut, um erneut anzuschwellen. Dieses Erlebnis bei der ökumenischen Vesper passt gut zu der Predigt, die die protestantische Pfarrerin Karin Dembek kurz zuvor gehalten hatte.

Darin hatte sie den Wind als Sinnbild für den Geist Gottes bezeichnet. "Er weht, wo er will und wie er will. Unberechenbar und unbeherrschbar, jeden Tag", sagte Dembek. Manchmal sei er wie ein starker Sturm, manchmal nur wie ein Hauch. "Als Gegenwind kann er dafür sorgen, dass man sogar zur Umkehr gezwungen wird, er kann aber auch dafür sorgen, dass man Kräfte mobilisiert, die man sich selbst vorher nicht zugetraut hat."

Es sei, sagte Pastor Rolf Lohmann, ein gutes Zeichen, dass man im Jahr des Reformationsgedenkens und des Wallfahrtsjubiläums gemeinsam feiert. "Wir wollen Gemeinsames betonen und die Einheit vertiefen", erklärte er, "und wir wollen im Gebet zu Maria darum bitten, weiter aufeinander zuzugehen." An die Sänger gewandt sagte er: "Schön, dass Sie Ihre Stimmen zum Lob Gottes klingen lassen."

Damit die Chöre, so wie es an diesem Abend geschieht, harmonieren, bedurfte es einer mehrmonatigen Vorbereitung. Giefer berichtet: "Anfang des Jahres haben wir die Einladungen verschickt, schließlich haben sich acht Chöre angemeldet. Wir haben das Repertoire für den Abend in einem Chorheft zusammengefasst, und ich habe noch Audiodateien erstellt, damit sich jeder Sänger vorbereiten konnte." Alle auf einen Nenner zu bringen, das könne schon mit Schwierigkeiten verbunden sein. "Es hat", blickt er zurück, "sehr gut funktioniert. Die Sängerinnen und Sänger waren gut vorbereitet, das hat Spaß gemacht."

Beteiligt waren an der ökumenischen Vesper der Kirchenchor St. Peter und Paul Aldekerk, der Pfarrcäcilienchor Heiden, der Stifts- und Propsteichor Kleve, die evangelische Kantorei Köln-Bickendorf, die Chorgemeinschaft Legden, der Kirchenchor an St. Nikolaus Walbeck, der Kirchenchor St. Cyriakus Weeze, und der Familienchor der Basilikamusik Kevelaer.

Das nächste große Chorkonzert steht am Sonntag, 11. Juni, ab 16.30 Uhr in der Basilika auf dem Programm: Dann singt der Mädchenchor am Aachener Dom gemeinsam mit dem Mädchenchor der Basilikamusik.

(RP)
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