Kevelaer Sonntagsöffnung: FDP will Resolution des Rates

Kevelaer · So ganz zur Ruhe kommt die Debatte um die Sonntagsöffnung in Kevelaer immer noch nicht. Offenbar sind viele Geschäftsleute unzufrieden über die Situation, es wird über Umsatzeinbußen geklagt.

 Das Geschäft Cruse schließt, auch eine Folge der Regelung.

Das Geschäft Cruse schließt, auch eine Folge der Regelung.

Foto: Seybert

Jüngstes Beispiel ist die das Textilgeschäft Cruse auf der Hauptstraße. Hier läuft aktuell der Räumungsverkauf. Zum Monatsende ist spätestens Schluss. Die Umsätze seien durch das Verkaufsverbot am Sonntag erheblich eingebrochen. Der Samstag habe das nicht ausgleichen können. Eben darauf hatte das Stadtmarketing gesetzt, das den Samstag mehr in den Fokus holen wollte.

Bei Cruse hatte man daher auch samstags länger geöffnet. Die Verluste habe man damit aber nicht ausgleichen können, heißt es. Wie berichtet, hatte eine Initiative die Aufsichtsbehörden eingeschaltet, weil sonntags Geschäfte geöffnet hatten, die das eigentlich nicht durften. Seitdem kontrolliert die Stadt streng, obwohl sie mit der Situation auch nicht ganz glücklich ist. Dazu gab es Gespräche im Wirtschaftsministerium. Eine Ausnahme für Kevelaer gab es nicht, immerhin konnten zwei zusätzliche Öffnungstage herausgeholt werden.

Der FDP in Kevelaer reicht das nicht. Sie hat einen Antrag gestellt, dass der Rat eine Resolution zur Landenöffnung erlassen soll. "Jeder muss selbst für sich entscheiden dürfen, wann er sein Geschäft öffnet", meint FDP-Fraktionschef Jürgen Hendricks. Feiertagsruhe am Sonntagmorgen müsse gegeben sein, aber danach müssten Geschäfte auch die Möglichkeit haben, zu öffnen.

Eine ähnliche Resolution hatte der Rat der Stadt Xanten verabschiedet. Ende August hatte die Kommune die Antwort vom Wirtschaftsminister bekommen. Die war eindeutig: Schon jetzt sei das Ladenöffnungsgesetz sehr liberal, es gebe keinen Spielraum für weitere Lockerungen. Xantens Bürgermeister Thomas Görtz ist enttäuscht, will aber nicht aufgeben. "Wir haben das Thema an unsere Landtagsabgeordneten weitergegeben, wir werden am Ball bleiben, auch wenn ich nicht glaube, dass sich da bis zur Wahl im kommenden Jahr viel tun wird", sagt Görtz. Ihm gehe es um eine dauerhafte Lockerung. Die aktuelle Situation gehe an der Wirklichkeit vorbei und sei völlig unpraktikabel. "Wir haben hier beispielsweise einen Teeladen, der darf sonntags nur bestimmte Produkte verkaufen. Das ist doch keinem Kunden zu vermitteln", sagt Görtz. Es gehe nicht um eine völlige Freigabe. Natürlich müsse man auf die Mitarbeiter und Wünsche der Kirche Rücksicht nehmen.

Kevelaers Bürgermeister Dominik Pichler will dem Rat vorschlagen, die Resolution nicht zu verabschieden. "Es ist aus meiner Sicht taktisch verfehlt, mit so einer Resolution zu kommen, wenn wir doch ein Entgegenkommen des Landes wollen." Was das Land vom Thema halte, habe doch die Antwort zur Resolution aus Xanten deutlich gezeigt.

(RP)
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