Kevelaer Seit 25 Jahren Organisator der Wallfahrt

Kevelaer · Dr. Rainer Killich begann seinen Dienst am 1. Mai 1992. Mit kölscher Gelassenheit, die sich auf den Satz "Et kütt wie et kütt" beruft, erledigt er seinen Job. Anlässlich des 375-jährigen Wallfahrtsjubiläum ist besonders viel zu tun.

 Trotz aller Arbeit nimmt sich Rainer Killich gerne Zeit, um im Garten des Priesterhauses zu entspannen.

Trotz aller Arbeit nimmt sich Rainer Killich gerne Zeit, um im Garten des Priesterhauses zu entspannen.

Foto: Gottfried Evers

Aller guten Dinge sind vier. Nach Richard Schulte Staade, Stefan Zekorn und Rolf Lohmann erwartet Dr. Rainer Killich voller Spannung den vierten Vorgesetzten. Für den Generalsekretär der Wallfahrt bedeutet der Beginn der diesjährigen Pilgerzeit auch ein persönliches Jubiläum. Vor 25 Jahren -ebenfalls ein Jubiläumsjahr - begann Killich den Dienst für den kirchlichen Arbeitsgeber.

"Im Gegensatz zu meinem Start am 1. Mai 1992 war die Jubiläumsfeier zum 350. Wallfahrtsjahr schon vorbereitet. Heute stecke ich selbst mitten drin in der Organisation", vergleicht der Generalsekretär. Auch die Kommunikation war damals anders. "Per Fax kamen Anfragen und gingen Antworten raus. Das dauerte. Heute könnte ich den ganzen Tag Mails beantworten. Denn hinter jeder Mail stecken vielerlei Vorgänge", spricht er vom beschleunigten Arbeiten, manchmal rund um die Uhr.

Eine spannende Zeit, die Flexibilität mit ein wenig Gelassenheit erfordere. Sein Motto in Anlehnung an die kölsche Gelassenheit: "Et kütt wie et kütt".

Die Betreuung der rund 1000 Gruppen pro Jahr, von denen einige teilweise seit mehr als 300 Jahren regelmäßig zum Marienbild pilgern, verlange ein exaktes Planen und Zusammenwirken im Orga-Team. Es sei eben nicht damit getan, dass die Besucher zum Kapellenplatz kommen. Oft verknüpfen sich Verpflegung und Übernachtung mit dem Verweilen in der Marienstadt. "Die ursprünglich festen Termine mit Schwerpunkt August/September ermöglichen mir sogar, etwa Mitte der Sommerferien einen Urlaub einzulegen", vergleicht der 53-Jährige den Jahresplan wie ein überdimensionales Puzzle mit vielen kleinen Teilen. Denn erst unter der Leitung von Richard Schulte Staade wurde der Beginn der Pilgerzeit vom Namenstag Peter und Paul auf den 1. Mai vorverlegt, die alten Pilgertermine jedoch nicht.

Neben den traditionellen Gästen bekomme das althergebrachte Pilgern einen neuen Impuls. Beispielsweise durch Kleingruppen, inspiriert vom Jakobsweg oder Interessengruppen wie Biker oder Tamilen. "Besonders eindrucksvoll war für mich die Ministrantenwallfahrt mit mehr als 10.000 Kindern und Jugendlichen in Kevelaer. Das ist ein ganz anderes Publikum", erinnert sich Killich.

Als Geschäftsführer des Priesterhauses mit teils frisch renovierten Gästezimmern und 80 Betten sehen Killich und sein Team sich als Dienstleister für die überwiegend Ehrenamtlichen: "Wir streben ganzjährig eine gute Auslastung an - möglichst nahe an 100 Prozent." Ein ehrgeiziges Ziel, das außerhalb der Pilgerzeit durch Tagungen für kirchliche Themen erreicht werden soll.

Schon seit Kindesbeinen ist Killich mit der Wallfahrt verbunden. "Mit fünf Jahren habe ich begonnen mit dem Singen, schon früh Hochämter mitgesungen, das Orchester später mit meiner Querflöte begleitet." Auch für das sportliche Hobby, das Handballspielen beim KSV, fehlt dem Familienvater inzwischen Zeit zum Training. Und das Geschenk, den Gutschein für ein Heimspiel seiner Gladbacher Borussen, will der Jubilar zügig einlösen.

(mk)
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