Kevelaer Schülerzeitung interviewt Landesvater

Kevelaer · Das ist auch nicht gerade alltäglich. Das Team der "Denkpause" des Gymnasiums in Kevelaer befragte Ministerpräsident Armin Laschet für seine aktuelle Ausgabe. Der musste sich dabei durchaus ungewöhnlichen Fragen stellen.

 Das Titelbild der "Denkpause": Armin Laschet am Rednerpult. Gegenüber den Schülerinnen aus Kevelaer war der Ministerpräsident auch in privaten Dingen durchaus auskunftsfreudig.

Das Titelbild der "Denkpause": Armin Laschet am Rednerpult. Gegenüber den Schülerinnen aus Kevelaer war der Ministerpräsident auch in privaten Dingen durchaus auskunftsfreudig.

Foto: Titelbild Denkpause

Das Team der Schülerzeitung "Denkpause" hatte auf den Fluren und auf dem Schulhof des Gymnasiums Kevelaer nachgefragt: "Wer ist Armin Laschet." "So'n Politiker aus Berlin?", "Ich glaub' Minister von NRW", "Klar schon mal gesehen, aber keine Ahnung", waren die Antworten, die die Schülerinnen bei ihrer spontanen Befragung in der Schule zu hören bekamen. Grund genug, für die aktuelle Ausgabe der Schülerzeitung einen Versuch zu starten: Das Zeitungsteam wollte zeigen, wer Armin Laschet ist und dazu den Landesvater auch selbst befragen. Erst einmal eine etwas verrückte und verwegene Idee. "Wir haben ja nicht gedacht, dass wir Antworten bekommen, aber wir wollten es auf jeden Fall mal versuchen", berichtet Lina Martens, die zusammen mit Maria Perau Chefredakteurin der "Denkpause" ist. Also dachte sich das Team Fragen aus und schickte diese dann per Mail an die Staatskanzlei. Zwei Monate lang tat sich nichts, die Jugendlichen hatten die Hoffnung bereits aufgegeben, als dann tatsächlich doch eine Mail von Armin Laschet kam. Und der Landesvater hatte alle Fragen der Schülerzeitungsredaktion beantwortet. Und so konnten die Schülerinnen auf die Titelseite die etwas provokante Frage drucken: Wer ist Armin Laschet? und direkt darunter den Hinweis "Unser Ministerpräsident exklusiv im Interview mit der KvGG-Schülerzeitung".

Hier verrät er den Jugendlichen dann auch ganz private Dinge. Die Schülerinnen wollten wissen, was Laschet am meisten genossen habe, als seine Kinder noch klein waren. Was er schon vermisse, sei das gemeinsame Abendessen wenn alle zusammen am Tisch sitzen und von den Erlebnissen des Tages erzählen. "Das habe ich immer genossen. Aber meine Kinder kommen ja regelmäßig zu Besuch, also bleibt auch das nicht aus", meint Laschet, der auch von einer besonderen Beziehung zu Kevelaer berichtet. Als Messdiener sei er früher immer in die Stadt gepilgert "allerdings nicht zu Fuß, sondern mit dem Bus", verrät Laschet.

Und das Schülerteam aus Kevelaer fühlt Laschet auch richtig auf den Zahn. Sie wollen wissen, ob es Laschet als Vater und Ministerpräsident nicht etwas unangenehm ist, dass sein Sohn Johannes nicht nur Jura studiere, sondern auch als Online-Model und Männermode-Freak bekannt ist. Wäre einem eine Fußballkarriere nicht lieber, wollen die Schülerinnen wissen. Natürlich sei er stolz auf seinen Sohn, sagt Laschet. "Und ob eine Fußballerkarriere so viel besser wäre als ein Jurastudium, da bin ich mir nicht sicher."

Offenbar kommt das Thema bei den Jugendlichen an. Denn so gut wie alle 400 Exemplare der "Denkpause" sind bereits vergriffen. Lob gab es auch vom Ministerpräsidenten selbst, der die Zeitung als "sehr schönes Produkt" bezeichnet. Er habe die Fragen der Schüler aus Kevelaer gerne beantwortet, teilte eine Sprecherin der Staatskanzlei auf Anfrage unserer Zeitung mit. Der Ministerpräsident versuche grundsätzlich, möglichst alle Anfragen zu beantworten.

"Wir sind auf jeden Fall, ehrlich gesagt, ziemlich stolz darauf, dieses Interview mit dem Ministerpräsidenten jetzt in der Denkpause zu haben", so Maria Perau und Lina Martens. Und wen wollen die beiden für die nächste Ausgabe interviewen? Auch da haben sie schon Vorstellungen: "Wir würden gerne mal Influencer oder deutsche Schauspieler und Models anfragen."

(zel)
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