Kevelaer Saunafreunde gründen einen Verein

Kevelaer · Um die Einrichtung in Kevelaer zu erhalten, haben sich viele Gäste jetzt zusammengeschlossen. Damit soll auch noch einmal ein deutliches Zeichen zum Erhalt gesetzt werden. 153 Mitglieder haben sich eintragen lassen.

 Mehr als 90 Gäste kamen zur Gründungsfeier des neuen Saunavereins.

Mehr als 90 Gäste kamen zur Gründungsfeier des neuen Saunavereins.

Foto: Sauna Verein Kevelaer

Die Resonanz war groß: Rund 90 Gäste kamen zur Gründungsfeier des Sauna-Vereins Kevelaer. Insgesamt haben bereits 153 Personen einen Mitgliedsantrag gestellt. Für Sauna-Betreiber Günter Runge ein deutliches Zeichen, wie groß der Wunsch nach einem Erhalt der Sauna in der Marienstadt ist. "Wir hatten schon vorher gesagt, dass wir den Verein erst eintragen lassen, wenn wir die Zahl von 100 Mitgliedern erreichen, dieses Etappenziel haben wir erreicht", sagt er.

Die Gründung des Vereins habe vor allem einen Grund: "Wir wollen damit eine Lobby für den Erhalt der Sauna schaffen", sagt Runge. Wie berichtet, gibt es von Seiten der Stadt Überlegungen, den Saunabetrieb Ende 2017 einzustellen. Weil das Mehrzweckbecken gebaut werden soll, müsste die Sauna weichen, weil der Platz benötigt wird, heißt es.

Saunagäste und der Betreiber protestieren energisch gegen diese Überlegungen. "Wir wollen erreichen, dass die Sauna erhalten bleibt", sagt Runge. Die Mitglieder des Vereins seien alle auch Gäste der Sauna. Vereinszweck ist, die Sauna zu erhalten, zu fördern und eine Zweckentfremdung zu verhindern. Geplant ist auch, dass der Verein später den Betrieb der Einrichtung übernimmt. Für Runge ist die Vereinsgründung auch eine Alternative zu einer Unterschriftensammlung. Schließlich würden die Saunagäste durch ihre Mitgliedschaft deutlich machen, dass sie den Erhalt der Einrichtung wünschen. 2008, als bereits einmal das Schließen der Sauna im Raum stand, hatte Runge mehr als 1500 Unterschriften gesammelt. Damals habe man das Ziel erreicht und die Sauna erhalten können. Darauf hofft Runge auch jetzt.

Wie berichtet, hat er bereits einen Beschwerdebrief an die Stadt geschickt, als er von den Kündigungsüberlegungen erfahren hatte. Seitdem habe er nichts mehr gehört. Er sei sehr an einem Gespräch in der Sache mit der Verwaltung interessiert, sagt er. Eine Kündigung liege ihm noch nicht vor, der werde er auch auf jeden Fall widersprechen. Denn er habe erheblich in die Einrichtung investiert.

Bürgermeister Dominik Pichler macht deutlich, dass es in der Sache noch keine endgültigen Fakten gebe. "Wir haben ja noch keine konkreten Pläne für das Mehrzweckbecken vorliegen. Erst dann können wir definitiv sagen, ob die Sauna weichen muss", sagt er. Der Bäderverein habe signalisiert, dass die Räume benötigt würden. Derzeit gebe es auch die fachliche Einschätzung, dass dies so sei, aber es gebe eben noch keine endgültige Klarheit. Daher sei die Frage, welchen Sinn zum jetzigen Zeitpunkt ein Gespräch habe. Wenn Runge aber für einen Termin anfragen würde, würde er den auch bekommen. Sollten die Pläne zeigen, dass die Räume benötigt werden, gebe es eine Eigenbedarfskündigung. Das sei ein ganz normaler Vorgang. Runge wisse bereits jetzt davon, er habe also Zeit genug, sich darauf einzustellen.

Pichler macht deutlich: "Es geht ja nicht darum, dass wir ihn loswerden wollen. Wir brauchen einfach die Räume für das Mehrzweckbecken." Denn es gibt den Ratsbeschluss: Wenn es eine Förderung gibt, wird das Mehrzweckbecken auch gebaut.

(RP)
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