Kevelaer Saunabad Kevelaer soll Ende 2017 schließen

Kevelaer · Die Diskussion ist hitzig und aufgeheizt. Kein Wunder, es geht um das Saunabad.

Bereits vor acht Jahren gab es heftige Debatten, weil eine Schließung der Einrichtung im Raum stand. Jetzt ist das offenbar Fakt. Von Seiten der Verwaltung sei ihm mitgeteilt worden, dass er die Sauna bis zum 31. Dezember 2017 zu räumen habe, berichtet Inhaber Günter Runge. Er habe das zunächst nur gerüchteweise gehört und dann bei der Kommune nachfragt, dort seien ihm diese Pläne "zu meinem Entsetzen" bestätigt worden. Hintergrund ist der geplante Neubau des Mehrzweckbeckens. Wie berichtet, hat die Stadt dazu einen Förderantrag gestellt und die Zusage für Bundesmittel bekommen. Im Zuge des Neubaus bräuchte man die Räume der Sauna, so Kämmerer Ralf Püplichuisen. Hier sollten Umkleidekabinen entstehen, um Engpässen gerade bei den Schulen vorzubeugen.

Runge hat mit einem Brief an den Bürgermeister gegen die Pläne protestiert. Er sei weder angehört noch informiert worden. "Ich empfinde das Verhalten als äußerst unfair", so Runge. Das Vorgehen sei Ignoranz gegenüber der funktionierenden Sauna als Institution. Immerhin hätte sich 2008 die Politik für den Erhalt der Sauna ausgesprochen. Auch hatte Runge damals mehr als 1500 Unterschriften für die Sauna gesammelt. Sollte die Kündigung erfolgen, werde er widersprechen und als Ersatzleistung seine Investitionen in Höhe von 250.000 Euro zurückfordern. Auch erste Saunabesucher melden sich zu Wort. Günter Weber aus Weeze kritisiert die Heimlichtuerei und die vollendeten Tatsachen, vor die der Saunabetreiber gestellt worden sei.

Bürgermeister Dominik Pichler wundert sich über die Kritik. "Ich bin doch schon sehr irritiert, denn Herr Runge hat immer betont, dass er 2018 aufhören wolle. An diese Worte müsste er sich eigentlich erinnern." Man sei ihm von Seiten der Stadt sehr entgegen gekommen. Er habe keine Miete zahlen müssen. Die Stadt sei sehr fair mit ihm umgegangen. Schließlich habe man jetzt erst Mitte 2016, da habe Herr Runge den nötigen Vorlauf bis Ende 2017. "Wenn wir als Kommune und Vermieter einen anderen Bedarf für die Räume haben, ist das unser gutes Recht als Verpächter", sagt Pichler. Die Entscheidung, das Lehrschwimmbecken zu bauen, sei richtig, und die setze man durch.

Runge hält dagegen, dass der damalige Bürgermeister Axel Stibi ihm versichert habe, dass ihm nicht gekündigt werde. Es könne auch keine Rede davon sein, dass er sich zur Ruhe setzen wolle. Denkbar sei schließlich auch, dass jemand in seinem Auftrag die Sauna weiterführe. Er werde dafür kämpfen, dass die Einrichtung erhalten bleibt.

(RP)
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