Kevelaer Ruhestand für "echt lieben" Rektor

Kevelaer · Nach genau 30 Jahren und neun Monaten als Leiter der St.-Hubertus-Grundschule geht Bernhard Kibilka am Freitag in den Ruhestand. Er hat das Bild der Kevelaerer Grundschulen jahrzehntelang mitgeprägt.

 Bernd Kibilka feiert Abschied. Seine Schüler werden den beliebten Grundschulrektor vermissen.

Bernd Kibilka feiert Abschied. Seine Schüler werden den beliebten Grundschulrektor vermissen.

Foto: gerhard seybert

Zum Anfang seiner Stunden lässt Rektor Bernhard Kibilka seine Grundschulkinder gerne "Von guten Mächten wunderbar geborgen" singen. Das beruhigt, vereint und stimmt regelrecht besinnlich auf den folgenden Unterricht ein. Dabei ist Kibilka selbst nun etwas nachdenklich, schließlich geht er am Freitag in den Ruhestand.

Der 63-Jährige arbeitete nach seiner Ausbildung zuerst an der Johannes-Hauptschule in Weeze, bevor er 1984 die Stelle des Rektors an der Katholischen Grundschule St. Hubertus in Kevelaer antrat. Damals war der Pädagoge einer der jüngsten Rektoren überhaupt. Was hat den anfangs auf die Hauptschule fokussierten Mathe-, Physik- und Kunst-Lehrer überhaupt zum Unterrichten geführt? "Bereits meine eigenen Lehrer waren mir früher Vorbilder", verrät Bernhard Kibilka. "Ich arbeite sehr gerne mit Kindern zusammen, und das ist im Grunde ja auch so etwas wie ein ewiger Jungbrunnen." Zusätzlich ist Kibilka sehr an Geschichte interessiert und war ehrenamtlich für viele verschiedene Vereine tätig. "Er erzählt sehr gerne und schweift dann auch manches Mal etwas ab", erklärte Lehrerin Annabell Beerden. Die künftige Rektorin Helga Dückers-Janßen fügte hinzu, "dass er eben über ein sehr großes Hintergrundwissen verfügt und dieses auch gerne teilt".

Was ist Bernhard Kibilka für ein Mensch? "Einer, der sich sehr viel eingesetzt hat für die Grundschule und oft sehr lange noch bis zum Nachmittag in der Schule gearbeitet hat", berichtete Anna Beerden. Dückers-Janßen erläuterte, "dass Herr Kibilka sich dabei hartnäckig für seine Ziele eingesetzt hat".

Ob mit verschiedenen Institutionen Verbindungen geknüpft wurden, wie zum Beispiel der Caritas als Träger des offenen Ganztages, oder auf seinen Impuls ein Sportfest ins Leben gerufen wurde, bei dem sich alle örtlichen Grundschulen miteinander messen können: Kibilka war meist der erste, der da war und der letzte, der nach Hause ging.

Seit 1973 ist er mit seiner Frau Änni verheiratet, hat einen Sohn und eine Tochter sowie sieben Enkelkinder. Im Ruhestand möchte sich Bernhard Kibilka nun vermehrt mit seinem Lieblingsthema Geschichte beschäftigen, seine Familie genießen und vielleicht mal wieder als Hobby-Schreiner tätig werden. Auch das Fahrradfahren liegt ihm: "Nach Ostpreußen reisen, das würde mich reizen."

Wenn er zurückdenkt an seine vielen Jahre als Lehrer "fallen mir die schönen Momente mit den Kindern ein. Die Klassenfahrten nach Brüggen zum Beispiel." Doch bevor es in den Ruhestand geht, stehen noch die letzten Unterrichtsstunden und Schultage an, wie etwa der Förderunterricht in der 3b, die nun auch ihr traditionelles Kibilka-Eingangslied beendet hat.

Was halten die Kleinen von ihrem Rektor? "Der ist nett, aber auch streng", fand Julis Putzek (8), und Selina Ingenleuf (9) berichtete, dass Kibilka "ein netter Mensch ist, der lieb zu uns ist. Sein Unterricht macht Spaß und er erklärt alles immer so toll."

Überhaupt sei er "echt lieb und lässt sich für uns immer viel Zeit", so Martin Szymon (8). "Er wird auch fast nie richtig streng. Außer wenn man ganz böse ist, oder beim Lied stört."

(cnk)
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