Kevelaer Pilotpfarreien sind gefragt

Kevelaer · Bei Kevelaerer Treffen Gedanken über die Arbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen.

"Wie können Haupt- und Ehrenamtliche künftig gemeinsam eine Pfarrei leiten? Wer übernimmt Verantwortung für welche Aufgaben? Die katholische Kirche im Bistum Münster will sich in dieser Frage weiterentwickeln und setzt in dem Prozess auf die Kreativität und das Engagement ihrer Mitglieder. Erste Informationen dazu gab es bei der Veranstaltung "Startklar - mit dem Pfarreirat in die neue Saison", zu der das Bistum Münster mit dem Kreisdekanatsbüro nach Kevelaer eingeladen hatte.

Frank Vormweg, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Bistum Münster, präsentierte den 60 Vertretern aus 20 Pfarreien des Kreisdekanats Kleve Überlegungen für eine gemeinsame Leitungsverantwortung von Haupt- und Ehrenamtlichen - ohne konkrete Vorgaben zu machen: "Sie können am besten entscheiden, ob und wenn ja, welche neuen Leitungsmodelle es braucht", betonte Vormweg. Er ermutigte die Anwesenden, neu zu denken: "Es ist ein offener Weg, an dem Sie sich beteiligen können. Sie haben alle Freiheiten."

Möglich wäre, dass Ehrenamtliche seelsorgliche, organisatorische und leitende Aufgaben in einer Pfarrei übernehmen, wobei weiter ein leitender Pfarrer die letzte Verantwortung haben soll - so hatte es Münsters Bischof Dr. Felix Genn im Januar erklärt. Für die neuen Leitungsteams plant das Bistum ein Ausbildungsprogramm, das für alle haupt- und ehrenamtlichen Teammitglieder verbindlich sein wird. Nähere Informationen dazu gibt es unter www.bistum-muenster.de/pastoralentwicklung. Wünschen sich Pfarreien Hilfe bei der Überlegung, ob vor Ort Neues möglich ist, bot Vormweg Unterstützung an.

In den kommenden Wochen wollen die Verantwortlichen des Bistums gezielt "Pilotpfarreien" ansprechen. Weitere interessierte Pfarreien können sich in Münster melden. "Es gilt bei allem das Prinzip der Freiwilligkeit", sagte Vormweg. Die Qualifizierungsphase für die ersten Teams startet im Herbst. Im Sommer 2019 sollen sie mit Zustimmung von Bischof Genn durch den jeweils leitenden Pfarrer für vier Jahre beauftragt werden. Eine einmalige Verlängerung der Amtszeit ist möglich.

Bevor die Pfarreivertreter in den Denkprozess über neue Leitungsmodelle einstiegen, hatte Lars Lindemann als regionaler Ansprechpartner für die lokalen Pastoralpläne ihnen noch einmal den Grundauftrag eines Pfarreirates erläutert. "Sie arbeiten in einem Gremium mit, das in der heutigen Zeit immer mehr Verantwortung trägt, steuert und mitleitet", sagte Lindemann. Am Nachmittag befassten sich die im November 2017 gewählten Pfarreiratsmitglieder in Workshops mit praktischen Themen. Das Spektrum reichte von "Rolle und Aufgaben des Vorstands", "Mit dem Pastoralplan arbeiten" über "Im Spannungsfeld von Aufgaben und Charismen" oder "Organisation und Kommunikation in der Pfarrei" bis hin zur "Öffentlichkeitsarbeit". Kreisdechant Johannes Mecking lobte die engagierten Teilnehmer.

(RP)
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