Kevelaer Photovoltaik-Förderung wird reduziert

Kevelaer · Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers weist darauf hin, dass heimische Kommunen Vorreiter bei der Nutzung regenerativer Energiequellen seien. Die Firma PV Service aus Kevelaer ist auf die Wartung der Anlagen spezialisiert.

 Ein Mitarbeiter des Unternehmens aus Kevelaer reinigt eine Photovoltaikanlage. Wenn diese nicht regelmäßig gereinigt werden, führt das im Laufe der Jahre zu Ertragseinbußen.

Ein Mitarbeiter des Unternehmens aus Kevelaer reinigt eine Photovoltaikanlage. Wenn diese nicht regelmäßig gereinigt werden, führt das im Laufe der Jahre zu Ertragseinbußen.

Foto: Dieter Ackermann

/ WEEZE Dass im Kreis Kleve heute viele Photovoltaik-, Windkraft- und Biogasanlagenanlagen mit der Nutzung regenerativer Energien einen effizienten Beitrag zu einer umweltfreundlicheren Stromproduktion leisten, macht auch den Wirtschaftsförderer des Kreises, Hans-Josef Kuypers, stolz. Er verweist in diesem Zusammenhang auf die größte Photovoltaikanlage im Kreisgebiet, die auf dem Weezer Airportgelände installiert ist.

Im RP-Gespräch über die Frage, ob solche PV-Anlagen heute noch wünschenswert und vor allem für die Betreiber noch lohnenswert sind, erinnert er an die besondere Rolle der Gemeinde Uedem, die bei der Nutzung alternativer Energiequellen eine Vorreiterrolle spiele.

Diesen Spielball nimmt Landwirtschaftsmeister Walter Kanders in der Schustergemeinde gerne auf: "Richtig - bei uns in Uedem erzielen wir inzwischen mit PV, Windkraft und Biogasanlagen eine umweltfreundliche Überversorgung bei der Strombeschaffung." Allein im vergangenen Jahr habe man mit solchen Anlagen 62,1 Millionen KW-Stunden (kWh) produziert, was rechnerisch auf eine Eigenversorgung der Gemeinde zu 109,6 Prozent hinauslaufe. Kanders weist aber auch darauf hin, dass sich angesichts der deutlich zurückgefahrenen öffentlichen Förderung der Betrieb solcher PV-Anlagen heute vor allem beim Eigenverbrauch rechnet. Der Uedemer weiter: "Leider werden entsprechende Speicheranlagen nur noch bis Ende dieses Jahres gefördert."

Bei Installation und Wartung von PV-Anlagen arbeiten der Dachdeckerbetrieb von Markus Henkel in Goch und Joachim Beckers von der Beckers Elektro- & Energietechnik GmbH in Kleve eng zusammen. "Das hat auch seinen guten Grund", versichert der Gocher Dachdeckermeister. "Die Montage und Reparatur beispielsweise vom Sturm beschädigter Dachpfannen unter den Modulen - damit kennen wir uns aus. Aber bei den PV-Modulen selbst kommt Strom ins Spiel, da ist der Elektriker gefragt." In den früheren "Goldgräberzeiten" sei oft von Firmen, die inzwischen längst vom Markt verschwunden seien, bei der Montage von PV-Anlagen viel Pfusch am Bau geleistet worden. Joachim Beckers: "Grundsätzlich rechnet sich eine solche moderne Anlage, korrekt installiert, nach wie vor für die Betreiber." Allerdings bedauert auch der Klever, dass am Anfang des Jahres 2016 die Förderung von entsprechenden Speicheranlagen nicht mehr weitergeführt wird.

Die Erfahrung, dass in den früheren "Goldgräberzeiten" bei der schnellen Verbreitung solcher PV-Anlagen oft unzuverlässige Firmen mit großspurigen Versprechungen und miserablen Leistungen für viel Ärger gesorgt haben, bestätigt auch Geschäftsführer Ulrich Schurer von der PV-Service GmbH in Kevelaer. "Wir haben uns auf Wartung und Service solcher Anlagen spezialisiert; der entsprechende Verkauf gehört dagegen nicht zu unserem Portfolio." Seine Mitarbeiter reinigen PV-Module mit entmineralisiertem Wasser ohne chemische Zusätze und mit Bürstensystemen. Manchem seiner Kunden sei nach solchen Reinigungen erst aufgefallen, dass sie im Laufe der Jahre erhebliche Ertragseinbußen stillschweigend hingenommen haben, weil sie auf solche Reinigungen zuvor keinen großen Wert gelegt hatten.

(RP)
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