Weeze Fans haben die Festival-Stadt verlassen
Weeze · Die Organisatoren ziehen nach der Premiere des Parookaville ein positives Fazit. Mit 25.000 Besuchern war das Open Air ausverkauft. Bewährt habe sich auch die Idee von einer Stadt mit Church, Hochzeiten und Postamt.
Rund 100 Hochzeiten registriert das Standesamt der Gemeinde Weeze normalerweise im Jahr. Am Wochenende ist diese Zahl sprunghaft angestiegen, denn am Airport gab es gewissermaßen einen Hochzeitsboom: 600 Paare gaben sich hier das Ja-Wort. Es kann allerdings vermutet werden, dass die Halbwertzeit dieser "Ehen" eher begrenzt sein dürfte. Denn die Trauungen fanden in der Parookaville- Church statt, in der Kirche, die Teil der Riesen-Festivalstadt auf dem Flughafengelände war. "Das ganze war natürlich nur Spaß, ebenso wie die Beichten, die hier möglich waren", erläutert Jenny Peters vom Parookaville-Presseteam. Immerhin 300 Festivalbesucher nutzten das Angebot, in der Church ihre Seele auszuschütten. Ein Beichtgeheimnis gibt es natürlich nicht. Im Gegenteil: Einige "Beichten" sind im Internet nachzulesen.
Die Aussichten sind gut, dass die Electro-Dance-Stadt vor den Toren der Gemeinde Weeze auch im kommenden Jahr wieder geöffnet wird. Denn die Organisatoren sind mit der Premiere mehr als zufrieden. "Dass das Festival direkt ausverkauft war mit 25 000 Besuchern war der Hammer", meint Jenny Peters.
"Noch vor wenigen Monaten hätten wir nicht gedacht, dass Parookaville ein solcher Erfolg wird", so Veranstalter Bernd Dicks von Next Events. "Wir sind sprachlos. Eine Fortsetzung des Parookaville-Festivals ist somit nicht mehr wegzudenken." 2016 wird das Event in Weeze vom 15. bis 17. Juli stattfinden. Eventuell soll die Kapazität auf 30000 erweitert werden. Auch wenn bei einer Premiere alles besonders kritisch beäugt werde, gäbe es bislang kaum Dinge, die groß verändert werden müssten. Zum Festivalstart habe es einen Stau bei der Anreise gegeben, weil fast alle Camper zeitgleich kamen. Daraufhin hatte die Polizei die Baaler Straße zur Einbahnstraße gemacht. "Wir müssen sehen, wie wir das im nächsten Jahr regeln", sagt Dicks. Kritik hatte es an nicht optimalen Toilettenanlagen geben. "Da werden wir nachbessern", verspricht Diks. Das Aufräumen des Geländes habe zügig begonnen. Die "Stadt" sei verschwunden. Auch das große Schwimmbecken ist abgebaut, das bei dem Wetter die große Attraktion war. Die Temperaturen stimmten und es gab lediglich zwei kurze Regenschauer. Ganz wichtig sei, dass es von den DJs positives Feedback gegeben habe. "Das macht es uns leichter, im nächsten Jahr an Top-Acts zu kommen, weil sich so etwas in der Szene herumspricht." Die Künstler seien beeindruckt vom Showkonzept gewesen: Felix Jaehn, der mit seiner Hitsingle "Ain't Nobody" wochenlang Platz eins der Singlecharts besetzte, sagte zur Dance-Stadt: "Ich finde das Gelände total cool." Der niederländische Top-DJ Armin van Buuren zeigte sich als großer Fan des Parookaville Postamtes: "Briefe aus Parookaville zu verschicken, ist wirklich romantisch in Zeiten von E-Mails."
Mancher Künstler wird vielleicht auch andere Gefühle gehabt haben. Besucher berichteten nämlich von einer Auseinandersetzung zwischen einem DJ und einem Security-Mann, der offenbar nicht damit einverstanden war, dass der Künstler die Fans mit Alkohol versorgte.