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Kevelaer Organist Alexander Fiseisky bekommt viel Applaus in Basilika

Kevelaer · Konzert des Künstlers aus Moskau im Rahmen des Wallfahrtsjubiläums. Johann Sebastian Bach im Mittelpunkt. Dazu Mendelssohn-Bartholdy und Odojewski.

Mit dem Moskauer Organisten Alexander Fiseisky war im Rahmen der Feierlichkeiten zum 375. Wallfahrtsjubiläum ein außergewöhnlicher Interpret zu hören. Er gilt als der bedeutendste und einflussreichste Organist Russlands und machte durch seinen Bach-Marathon bei der Expo 2000 auf sich aufmerksam, in dem er an einem einzigen Tag das Gesamtorgelwerk des Meisters spielte.

Er eröffnete seinen Vortrag in der Basilika prächtig konzertant mit dem Präludium G-Dur, BWV 568, von Johann Sebastian Bach und bescherte dem Publikum in der harmonisch farbigen Fantasie G-Dur, BWV 572, festlichen Hörgenuss. Auf die Musik des Thomaskantors angewandt, ging es Fiseisky jedoch nicht nur um "schöne" Werke des Meisters, sondern darum, in seinem Konzert eine charakteristische Auswahl aus der reichen Formenvielfalt darzustellen, die sich in Bachs Orgelmusik bietet. Neben den großen kompositorischen Formen Präludium, Fuge und Fantasie präsentierte Fiseisky in abwechslungsreicher Manier und geschickter dramaturgischer Platzierung einige kleinere Choralbearbeitungen ("Wachet auf, ruft uns die Stimme" und "Meine Seele erhebet den Herren"). Kantig gespielte Rhythmen, delikat ausgeführte Verzierungen und agile Pedalfiguren sind seine Markenzeichen.

Mit der an der Seifert-Orgel zelebrierten Sonate c-Moll op. 65, Nr. 2 von Felix Mendelssohn-Bartholdy überzeugte der Professor als erstklassiger Konzertorganist, dessen Fingertechnik sich an den Standards brillantester Klaviertechnik maß. So wurde in leicht perlenden Tongirlanden und kluger Tempoführung der melodisch dominierte Charakter der vielgestaltigen Sonate lebendig. Doch auch das "Grave-Adagio" beeindruckte durch die dezente und abwechslungsreiche Registrierung.

In dem interessanten "Gebet ohne Worte" vom russischen Komponisten Wladimir Odojewski arbeitete der Organist in schweren Klängen die offenen Formen und impressionistischen Effekte heraus. Dass sich der Künstler auch in neuzeitlichen Gefilden ganz natürlich bewegt, zeigte er in einem abschießenden "Hell und Dunkel" von Sofia Gubajdulina. Hier war die intuitive Wahrnehmungsfähigkeit der Zuhörer gefordert. Fiseiskys Spiel war durchweg von äußerst lebendiger Farbgebung, einer beschwingten Tempowahl sowie einer einfühlsamen Anpassung an die Raumakustik. Die Stücke folgten einander in schneller Folge, so dass das Konzert von einer erstaunlichen Spannung geprägt war.

Es gab vom Publikum viel Applaus für einen herausragenden Interpreten.

(usp)
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