Kevelaer Nicht jeder begeistert von Beach-Anlage

Kevelaer · Die Kiesfirma Welbers hat Sand gespendet, mit dem ein Beachvolleyballplatz für Flüchtlinge angelegt werden soll. Von Anwohnern gibt es aber Kritik an der Aktion.

 Das Abladen des Sandes wurde ganz genau dokumentiert. An der Ladestraße soll ein Beachvolleyballfeld entstehen.

Das Abladen des Sandes wurde ganz genau dokumentiert. An der Ladestraße soll ein Beachvolleyballfeld entstehen.

Foto: Seybert, Gerhard

Am Dienstag wurde vom Welbers-Kieswerk eine große Menge Sand zu den Flüchtlingsunterkünften auf der Ladestraße gebracht. Warum? Weil die Asylbewerber dort ein Beachvolleyballfeld bekommen sollen, um sich betätigen zu können. Am Mittwoch verteilten die Anwohner zusammen mit einigen Kräften von der Stadt den Sand und nun wird nach einem geeigneten Netz gesucht. Doch zu Beginn waren nicht alle so begeistert von der Sportgelegenheit.

"Wir haben nichts gegen das Spielfeld, aber wir möchten auch gerne unsere Ruhe und unseren Frieden haben", erklärte Wilma Baumann von der Gärtnerei "Baumann & Söhne", als die Sattelschlepper den Sand abluden. "Bislang hatten wir immer ein freies Gelände hier, und jetzt steht das Volleyball-Feld genau vor unserem Garten." So kam es bei der Anlieferung zu ein paar Diskussionen mit Guido van Afferden, der bei der Stadt in der Abteilung "Sicherheit und Ordnung" tätig ist. Dieser erklärte, dass die Gärtnerei über die Maßnahmen bereits informiert worden sei. Auf RP-Anfrage erläuterte Andreas Baers vom Ordnungsamt, dass es einen Orttermin mit den Söhnen der Familie Baumann gegeben habe. "Dabei ist auch genau der Platz festgelegt worden, auf dem die Anlage entstehen soll", erläutert Baers. Man habe extra mehrmals nachgefragt, ob der Platz in Ordnung sei. Gemeinsam habe man sich dann auf die Fläche geeinigt.

Mit zwei Lkw wurde schließlich der Sand hergebracht auf die Freifläche am Ende des Ladestraße und gegenüber der Gärtnerei Baumann. Bezüglich der Sorge der Baumanns, dass dort zu Unzeiten auch gespielt werden würde, meinte van Afferden, dass, wie auch überall, um 22 Uhr an diesem Platz Nachtruhe ist, und "wenn das nicht eingehalten wird, können sich die Anwohner natürlich melden". Ulrich Hünerbein-Ahlers vom Runden-Tisch-Flüchtlinge freute sich über die Aktion mit dem Beachvolleyballfeld: "Ich finde, das ist genau die richtige Maßnahme, um die Leute zu beschäftigen. Auch andere Kevelaerer sind hier natürlich gerne gesehen. Da können dann gerne auch andere junge Leute kommen, um hier mit den Flüchtlingen gemeinsam zu spielen."

Die Neubürger vor Ort waren derweil froh über die Aktion: "Ich bin ganz neu hier", erklärte Ahsan. "Ich habe keine Arbeitserlaubnis und den ganzen Tag nichts zu tun. Man kann hier nur essen und schlafen. Aber das Feld jetzt, dass man da spielen kann: Das ist gut!"

Der Sand soll jetzt noch planiert werden. Außerdem wird noch ein Netz organisiert, damit bald die Spiele auf der Anlage starten können.

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