Kevelaer Neue Partner für das Liebfrauen-Kolleg

Kevelaer · Pflegeberufe haben Zukunft, bei Bezahlung und Bedingungen hat sich viel getan. Das sagen Experten, die sich in Geldern und in Kamp-Lintfort um Nachwuchs für die Branche kümmern. Gestern schlossen sie einen Kooperationsvertrag.

 Klinik-Chef Josef Lübbers, Berufskolleg-Leiter Bernd van Essen und Karsten Hartdegen, Leiter der Krankenpflegeschule, mit den Verträgen. Hinten: Andreas Mäteling und Kathrin Rickers vom Kolleg, Jörg Verfürth vom Gesundheitszentrum.

Klinik-Chef Josef Lübbers, Berufskolleg-Leiter Bernd van Essen und Karsten Hartdegen, Leiter der Krankenpflegeschule, mit den Verträgen. Hinten: Andreas Mäteling und Kathrin Rickers vom Kolleg, Jörg Verfürth vom Gesundheitszentrum.

Foto: Seyb

Pflegeberufe gelten als viel zu hartes Brot mit hohem Stresslevel, mit Verschleiß an Körper und Seele, und das noch schlecht bezahlt. Aber die Zeiten haben sich geändert, versichern einige, die sich um die Ausbildung des Nachwuchses kümmern.

"Der Bedarf in der Zukunft für diese Pflegeberufe ist immens", sagt Josef Lübbers, kaufmännischer Direktor am St.-Bernhard-Hospital in Kamp-Lintfort.

Die Bezahlung sei besser geworden, auch Azubis verdienten inzwischen recht gut. Und die Entwicklung gehe weiter - "Pflegenotstand" droht, Pflege sei gesundheitspolitisches Dauerthema. "Insofern halten wir diesen Beruf für sehr attraktiv", so Lübbers. Zudem böten Pflegeberufe enorm vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten. Beweis: Er selbst hat sein Berufsleben als Krankenpfleger angefangen. "Kein klassischer Werdegang", räumt er ein, "aber es geht alles."

Gestern haben das Gelderner Berufskolleg Liebfrauenschule und die Bildungseinrichtungen an der Kamp-Lintforter Klinik - das sind die "Katholische Bildungsstätte" als Krankenpflegeschule und das Gesundheitszentrum - einen Kooperationsvertrag geschlossen. Eine enge Zusammenarbeit, etwa für Praktika, zwischen den Einrichtungen gibt es schon seit Jahren, erklärte der Schulleiter Berufskollegs, Bernd van Essen.

"Es soll erhalten bleiben, was über Jahre gewachsen ist. Und das kann noch intensiviert werden." So denke man darüber nach, in Projekten Lehrkräfte "auszutauschen", bei der Auswahl von Referenten zu helfen. Man will die Kommunikation zwischen Lehrern, Ausbildern, Fachleuten an allen Standorten fördern, einander bei der Beschaffung von Unterrichtsmaterial unterstützen, gegebenenfalls Besichtigungen oder themenspezifische Projekte gemeinsam planen und dergleichen mehr. Das Gesundheitszentrum will sich speziell in Punkto "Prävention" einbringen. Die Schüler am Berufskolleg könnten so frühzeitig "Kompetenzen entwickeln, die sonst zu spät kommen", so der Leiter des Gesundheitszentrums, Jörg Verfürth. Dort erreiche man junge Leute, schon bevor gesundheitliche Probleme aufträten: "Das ist hier eine Chance."

Und die Inhalte würden den Lehrstoff passend ergänzen. Abgesehen davon hat das Berufskolleg vor, sich als "Gesunde Schule" zertifizieren zu lassen. Dabei könnte die Verbindung zum Gesundheitszentrum ihr dienlich sein.

Kathrin Rickers, Lehrerin am Liebfrauen-Kolleg, sieht gerade in mehr Praxisnähe durch die Kooperation, sei es in Form von Praktika oder Hospitationen, eine Chance für die jungen Leute: "Dadurch entsteht vielleicht die Liebe zum Beruf."

Aus Sicht des St.-Bernhard-Hospitals lobt Josef Lübbers die Qualität der Gelderner Schule. Pro Jahr starte man mit 50 Azubis, "und die Zugänge hier aus der Liebfrauenschule, das sind Gute. Die sind gut vorbereitet auf den Beruf."

(RP)
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