Kevelaer Nepal: Erste Spenden schon überwiesen

Kevelaer · Dieter Witt freut sich über das Engagement aus Kevelaer für die Erdbebenopfer, auch eine Zahnarztpraxis unterstützt die Aktion.

 Dr. George Youssef und Dr. Helmut Koenen haben unter anderem den RP-Artikel über die Nepalhilfe in ihrer Praxis aufgehängt.

Dr. George Youssef und Dr. Helmut Koenen haben unter anderem den RP-Artikel über die Nepalhilfe in ihrer Praxis aufgehängt.

Foto: Seybert

Das Erbeben in Nepal ist schon einige Zeit vorüber, die Bilder der zerstörten Dörfer sind aus den Nachrichtensendungen verschwunden. Geblieben ist allerdings die Not bei den Einwohnern. "Aber das gerät im Moment leider in Vergessenheit, weil Nepal nicht mehr so im Fokus der Öffentlichkeit steht", sagt Dieter Witt. Gerade jetzt sei es wichtig, die Menschen dort weiter zu unterstützen.

Wie berichtet, hat Witt eine Spendenaktion für Nepal gestartet. Denn zu dem Land hat er seit 30 Jahren eine enge Beziehung. Er hat dort mitgeholfen, Waisenheime und Schulen aufzubauen. Sein Patenkind Ansarki lebt in einem Dorf in Himalaya. Die Menschen dort sind vom Tourismus abhängig, von den Bergsteiger-Gruppen, die sich auf den Weg zum Mount Everest machen. "Aber diese Einnahmequelle ist den Bewohnern jetzt weggebrochen, denn der Bereich ist gesperrt", berichtet Witt. Das ist auch der Grund dafür, dass der Kevelaer nicht wie geplant im August nach Nepal fliegt, um die Spendengelder persönlich vorbeizubringen. "Mir ist es wichtig, dass die Leute erfahren, dass die Hilfe trotzdem auf jeden Fall ankommt", sagt Witt, den die Unterstützung aus seinem Heimatort sehr freut. Er hat die Spenden daher auf das Konto der Hillary-Stiftung überweisen, mit der er eng zusammenarbeitet. Da sei er sicher, dass das Geld tatsächlich auch ankomme.

Unter den Spenden aus Kevelaer sind auch 2300 Euro aus der Zahnarztpraxis von Dr. George Youssef und Dr. Helmut Koenen. Dieser war selbst schon in Nepal und hat Witt bei Hilfsaktionen begleitet, bei der Gelegenheit, hat er auch Kinder in einem Heim zahnärztlich versorgt. Um auf die Situation nach dem schlimmen erdbeben aufmerksam zu machen, hat er eine kleine Nepal-Informationswand in der Praxis platziert mit dem RP-Artikel über den Spendenaufruf von Dieter Witt und Bildern aus der Region. Die Ärzte haben eine besondere Aktion gestartet. Sie baten Patienten, die sich eine Füllung ersetzen ließen, ihr Altgold aus den Zähnen zu spenden. "Wir waren überrascht, auf welch positive Resonanz der Aufruf gestoßen ist", sagt Dr. Koenen. Die Hilfe soll weitergehen, damit die Häuser wieder aufgebaut werden können. Die Dorfschule ist derzeit völlig zerstört. Im Monsun wird Unterricht jetzt auf einer Wise erteilt, die Kinder sind nur mit dünner Zeltwand gegen den Dauerregen geschützt. In die Häuser können die Menschen nicht zurück, weil sie einsturzgefährdet sind.

Witt ist es gelungen, in Deutschland einen Spender zu finden, der Maschinen in die Krisenregion zum Wiederaufbau schickt. im Februar will Witt mit einigen Helfern aus der Marienstadt dann wieder selbst nach Nepal fliegen, auf eigene Kosten, wie er betont. "Die Spenden kommen tatsächlich komplett an", sagt er. Vor Ort kauft er direkt Nahrung und Lebensmittel und kümmert sich persönlich um die Verteilung.

(RP)
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