Kevelaer Mittagstisch im Holzhaus

Kevelaer · Die Firma Petershaus baut die neue Mensa des Stiftsgymnasiums in Xanten. In der Werkshalle am Kevelaerer Gewerbering werden die Konstruktionen vorbereitet und vor Ort zusammengesetzt.

In der Computergrafik wirkt es wie ein Ausflugslokal in einem Park. Stühle auf einer Terrasse lassen an ein Kännchen Kaffee zur Sommerzeit denken. Doch das einstöckige Gebäude, das die Kevelaerer Firma Petershaus baut, ist eine Mensa. 230 Plätze nebst Essensausgabe sollen die Verpflegung der Schüler des Stiftsgymnasiums in Xanten sicherstellen.

Fichte ist die erste Wahl

Gebaut wird die Mensa zum größten Teil aus Holz. Auf Holzrahmenbauweise ist die Firma Petershaus spezialisiert. In der Werkshalle am Gewerbering in Kevelaer liegen große Stapel Konstruktionsvollholz bereit. "Das ist getrocknete und behandelte Fichte", sagt Diplom-Ingenieur Klaus Martens. Fichtenholz sei tragfähig, leicht und günstig.

Das so genannte Konstruktionsvollholz wird zugeschnitten und in Holzrahmen eingefügt. Fehlt noch die Dämmung aus Zellulose, dann ist die Konstruktion montagefertig. Innere und äußere Beplankung kommen hinzu. Die Verkleidung wird aus Lärchenholz gezimmert. "Das ist sehr witterungsbeständig." Alle Bestandteile werden in Kevelaer vorbereitet, nach Xanten transportiert und dort an Ort und Stelle zusammengesetzt. "Die Statiker haben uns gerade grünes Licht gegeben. Wir können jetzt loslegen", sagt Klaus Martens. Auf dem Standort am Xantener Gymnasium ist bislang nur die Bodenplatte installiert worden. Die Fertigstellung der Mensa ist für Ende Juli vorgesehen.

Auch eine Bühne ist geplant

Das Gebäude soll nicht nur dem Einnehmen von Mahlzeiten dienen. Auch eine kleine Bühne für Musik, Theater oder andere Veranstaltungen ist vorgesehen. Das Gebäude wird zwei Eingänge haben, einer für Schüler, einen zweiten für Gäste. Die Kosten für die Mensa beziffert Martens mit 1,3 Millionen Euro.

Die Firma Petershaus baut nicht nur öffentliche Gebäude, sondern auch Einfamilienhäuser. Bauen mit Holz liege seit Jahren im Trend, sagt Klaus Martens. Zum einen liege das am stärkeren Öko-Bewusstsein der Leute, zum anderen an Vorteilen wie der besseren Durchlüftung. "Was nicht heißt, dass es in den Häusern mehr zieht", fügt Martens hinzu. Bessere Durchlüftung – Fachleute sprechen von Diffusion – mindert unter anderem die Gefahr von Schimmelbildung.

Eine erhöhte Feuergefahr gebe es in den Holzhäusern nicht, versichert der Architekt. In Kevelaer hat die Firma einige Wohnhäuser im Bereich Klinkenberg gebaut. Ein Holzhaus müsse nicht unbedingt rustikal wie ein Blockhaus aussehen. "Oft wünschen sich die Kunden Putzverkleidung. Eine Klinkerfassade ist auch möglich."

(RP)
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