Kevelaer Mera geht in die dritte Generation

Kevelaer · Beim führenden Hersteller für Tiernahrung gibt es einen Wechsel in der Geschäftsführung. Felix Vos steht jetzt zusammen mit seinem Vater an der Spitze des Familienunternehmens. 2016 wird er alleiniger Geschäftsführer.

 Felix und Bernd Vos (v.l.) in der Produktionsanlage von Mera. Hier werden gerade kleine Knochen für Hunde angefertigt, die zum Sortiment des Tiernahrungsherstellers gehören.

Felix und Bernd Vos (v.l.) in der Produktionsanlage von Mera. Hier werden gerade kleine Knochen für Hunde angefertigt, die zum Sortiment des Tiernahrungsherstellers gehören.

Foto: Gerhrad Seybert

/ WETTEN Familiengeführte Großunternehmen haben nicht selten Probleme, einen Nachfolger zu finden. Oft ist dann nur noch der Verkauf der Firma eine Option. Daher sind die Verantwortlichen von Mera froh, einen reibungslosen Generationenwechsel eingeleitet zu haben. "Das ist eine Entwicklung, die wir mit großer Freude sehen", sagt Geschäftsführer Bernd Vos. Seit dem 1. August ist sein Sohn Felix mit in die Geschäftsführung eingestiegen. Im Laufe des nächsten Jahres soll der 32-Jährige den Staffelstab dann komplett übernehmen.

Mera gehört zu den führenden Herstellern für Tiernahrung in Deutschland. 1949 hatte Karl Vos das Unternehmen gegründet, das sein Sohn Bernd übernahm und jetzt an Felix Vos übergibt.

Langfristig sei diese Entscheidung geplant worden. Seit 2012 habe es dazu Gespräche gegeben, auch die Mitarbeiter seinen mitgenommen worden. Auch das sei wichtig, um nach außen hin die Kontinuität des Unternehmens zu dokumentieren. "Wir sind einen guten Weg gegangen, ich freue mich, das mein Sohn die Geschäftsführung übernimmt. Denn so etwas kann man nur tun, wenn man Spaß an der Sache hat."

Berührungspunkte mit dem Unternehmen waren für Felix Vos eigentlich unvermeidlich. Schließlich liegt ein Standort der Firma in Wetten immer noch neben dem Elternhaus. Schmunzelnd erinnerte sich Felix Vos daran, dass er bereits als Kind den vorbeifahrenden Fahrradfahrern Probebeutel von Mera verkauft hatte. "So habe ich mit meinen Geschwistern mein Taschengeld aufgebessert", erzählt der 32-Jährige, der nach dem Studium in Biotechnologie sein Diplom in Schottland machte und zudem ein Masterstudium in Betriebswirtschaftslehre absolvierte. Anschließend arbeitete er bei Teekanne und im Vertrieb von Ricoh Deutschland, bevor er wieder in den Familienbetrieb zurückkehrte. Nach Investitionen von mehr als 30 Millionen Euro in den vergangenen Jahren will auch Felix Vos in der Zukunft einen Schwerpunkt auf den Ausbau des Standorts Kevelaer legen. So hat Mera die Option auf ein angrenzendes Grundstück, auf dem eine neue Lagerhalle errichtet werden soll. Die Entwicklung sei positiv, seit 2007 habe sich der Umsatz vervierfacht, auch die Zahl der Mitarbeiter stieg von 46 auf mehr als 100. Es sei sein Ziel, Mera zum Innovationsführer in der Branche zu machen, so Felix Vos. Trends setzen, die Marke stärken sind die Ziele, wobei der Fokus auch auf dem Export liegt. Denn gerade Südostasien sei ein Markt, der unwahrscheinlich wachse. Das liege auch an der One-Child-Politik in China. Viele Familien hätten Hund und Katze als Familienmitglied für sich entdeckt und legten Wert auf qualitativ hochwertige Ernährung der Vierbeiner.

"Der Trend zur Vermenschlichung der Tiere schlägt sich in der Nachfrage nieder", erläutert Prokurist Günter Kalf. Die Bindung zwischen Mensch und Tier werde enger, durch gute Betreuung und Versorgung lebe ein Hund auch länger, was die Bindung noch verstärke. Dem trage man auch mit entsprechenden Produkten wie etwa dem Softsnack "Fein gemacht" Rechnung. "Mit gezielten Belohnungen können die Halter so ihre Tiere verwöhnen", sagt Kalf.

(RP)
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